Ostholstein

Stinkendes Blubbern in der Ostsee: Was steckt dahinter?

In Haffkrug an der Ostsee wurde ein ungewöhnliches Phänomen beobachtet: Blubberblasen an der Wasseroberfläche, die sowohl im September als auch im März vor Kellenhusen wahrgenommen wurden. Das Gelände in dieser Region fällt sowohl überirdisch als auch unterirdisch in Richtung Meer ab, was zu verschiedenen Theorien über die Ursache des Blubberns führt. Andreas Geist, Diplom-Ingenieur in der Gemeindeverwaltung Scharbeutz, beschrieb das Blubbern als ein gelegentliches Phänomen, das überall in der Ostsee vorkommt und erklärte, dass Wasser aus unterirdischen Schichten am Spülsaum austritte und dabei das Blubbern verursachte. In Kellenhusen könnte das hinterland höhere Lagen aufweisen, was das Blubbern verstärken könnte.

Wolfgang Jensen, ehemaliger Sachbereichsleiter für Hochwasser- und Küstenschutz, brachte marine Methanquellen und Ausgasungen aus dem Moorboden als mögliche Ursachen ins Spiel. Zudem gab es Berichte über einen unangenehmen Geruch in Kellenhusen, der nach faulen Eiern wahrgenommen wurde. Bürgermeister Stefan Schwardt schloss russische U-Boote und Leitungen als mögliche Ursachen für das Blubbern aus. Die Feuerwehr Kellenhusen hatte Luftproben an der Seebrücke und am Strand entnommen, ohne auffällige Schadstoffwerte festzustellen. Berichte über das Blubbern sind nicht neu, da die Meteorologie und Geologie der Region eine bedeutende Rolle spielen, wie LN Online berichtete.

Forschungen zu Methanquellen

Im Zusammenhang mit Methanquellen, die an anderen Orten auftreten, berichtete Deutschlandfunk, dass Methanblasen aus dem Tiefseeboden des Schwarzen Meeres bis zu 1000 Meter hoch schießen können. Methan spielt eine entscheidende Rolle für die Lebenswelt in diesen Tiefen und wird häufig von Mikroben produziert. In weniger tiefen Gewässern, zwischen 100 und 700 Metern, gelangen Methanquellen jedoch unvollständig abgebaut in die Atmosphäre. Solche Ausgasungen werden durch Druckaufbau in Erdgaslagerstätten verursacht, wobei die Dauer und die Intensität dieser Methan-Ausbrüche variabel sind.

Die Untersuchungen zu diesen Phänomenen in den Meeren sind von großer Bedeutung, da Methan als starkes Treibhausgas gilt. Klimaschwankungen könnten durch Methan-Emissionen aus der Erde verursacht werden, was die Relevanz der Thematik unterstreicht.