
In einem Bericht über die Entwicklung der Nordseeinsel Amrum wurden die „Gründer- und Krisenjahre“ der Insel detailliert beleuchtet. Der Artikel des Instituts für Landeskunde, der aus dem Jahr 1974 stammt, beschreibt den ersten Hotelbau aus Fertigteilen von Wellblech, der 1889 in Wittdün errichtet wurde. In der Folge entwickelte sich Wittdün zu einem mondänen Badeort. Entgegen dem florierenden Fremdenverkehr wurde in Norddorf eine Reihe christlicher Seehospize gegründet, um ein Gegengewicht zum Badebetrieb zu schaffen.
Die Forschung macht deutlich, dass der Ort Nebel 1923 weitgehend frei von Fremdbesitz war, während die Landwirtschaft in Nebel und Süddorf stetig wuchs. Wittdün hingegen war aufgrund historischer Krisenzeiten wie Kriegen und Inflation anfällig für wirtschaftliche Rückschläge. Insbesondere schwankende Bodenpreise und häufige Eigentümerwechsel prägten die Situation. Ab 1950 setzte eine flächendeckende Erschließung der Insel durch den Fremdenverkehr ein, welche die Gästezahlen bis 1972 auf das Fünffache im Vergleich zu 1950 ansteigen ließ.
Wachstum des Fremdenverkehrs
Die Grundlagen für dieses Wachstum lagen in einer verstärkten Werbung, der Verbesserung des Kurangebots und einer steigenden Anzahl an Gästebetten. So stieg die Anzahl der Gästebetten von 1329 im Jahr 1949 auf 7365 im Jahr 1973. Besonders hervorzuheben ist der höchste Zuwachs an Übernachtungen seit 1950 in Nebel, der trotz anfänglicher Zurückhaltung gegenüber dem Fremdenverkehr zu verzeichnen war.
Amrum, eine Nordfriesische Insel im Kreis Nordfriesland, beheimatet rund 2300 Einwohner und ist die viertgrößte der Nordfriesischen Inseln. Die Hauptorte der Insel sind Nebel, Norddorf und Wittdün, während der Hauptwirtschaftszweig im Fremdenverkehr liegt. Im Jahr 2016 wurden 1,29 Millionen Übernachtungen registriert, was die Bedeutung des Tourismus für die lokale Wirtschaft unterstreicht. Die Insel, die im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer liegt, weist eine Fläche von 20,47 km² auf – ohne das 10 km² große Kniepsandgebiet.
Durch seine geografische Lage südlich von Sylt und westlich von Föhr ist Amrum gut zu erreichen. Die Insel wird durch Fährverbindungen mit Wyk auf Föhr und dem Festland verbunden und bietet zudem zwei kommunale Häfen in Wittdün und Steenodde für den Fähr- und Güterverkehr.
Amrum hat eine lange Geschichte, die bis in die Jungsteinzeit zurückreicht, und beherbergt zahlreiche Naturschutzgebiete. Zu den kulturhistorischen Höhepunkten zählen die Amrumer Windmühle in Nebel und die St.-Clemens-Kirche, die größte Kirche der Insel.
Eine umfassende Übersicht über die Insel und ihre geografischen sowie kulturellen Besonderheiten findet sich in einem Artikel auf Wikipedia.