
RWE plant den Bau einer umfangreichen Batteriespeicheranlage in Hamm, die voraussichtlich die größte in Deutschland sein wird. Die neue Anlage wird aus 316 Übersee-Containern mit insgesamt 25.000 Lithium-Eisen-Batterien bestehen und eine Fläche einnehmen, die etwa viermal so groß ist wie der Petersdom. Die Kapazität der Anlage ermöglicht es, bis zu 23.000 Elektrofahrzeuge gleichzeitig zu laden. Diese Informationen berichtete der Kreisboten.
In den letzten Wochen wurde bereits eine erste Speicheranlage in Betrieb genommen. Nikolaus Valerius, Vorstandsvorsitzender der RWE Generation SE, bezeichnete Hamm als „Speicherhauptstadt Deutschlands“. Diese Batteriespeicher sind entscheidend für die Stabilisierung des Stromnetzes, insbesondere bei der wetterbedingten Verfügbarkeit erneuerbarer Energien. In der Vergangenheit übernahmen hauptsächlich Gaskraftwerke diese Aufgabe, doch die Gasknappheit infolge des Ukraine-Kriegs hat dazu geführt, dass vermehrt auf Kohlekraftwerke zurückgegriffen wird. Experten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) heben die zentrale Rolle von Batteriespeichern in der Energiewende hervor.
Geplante Ausweitung der Kapazitäten
Zusätzlich zu der großen Anlage in Hamm plant RWE den Bau von drei weiteren Batterieparks am Kraftwerk Westfalen. Diese neuen Batterieparks sollen eine Gesamtleistung von rund 600 Megawatt (MW) erreichen und eine Speicherkapazität von 1,2 Gigawattstunden bieten. RWE investiert auch hier wieder einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in den Bau. Zusammen mit einem bereits im Februar in Betrieb genommenen Batteriespeicher wird die Speicherkapazität am Standort auf 1,35 Gigawattstunden erhöht. Diese Kapazität könnte rechnerisch mehr als 23.000 durchschnittliche Elektroautos laden, wie RWE berichtete.
Die neuen Anlagen sind darauf ausgelegt, Regelenergie zur Stabilisierung des Stromnetzes bereitzustellen und nutzen modernste Regeltechnik sowie superschnelle Wechselrichter, die Reserveleistung innerhalb von Millisekunden liefern können. Die geplanten Batteriefelder werden eine Fläche von mehr als sechs Hektar abdecken, und erste bauvorbereitende Maßnahmen haben bereits begonnen. Die Inbetriebnahme der neuen Batterieanlagen ist zwischen 2026 und 2028 vorgesehen.