Kassel

Verwirrung um Fantasieschilder: Kassels eigenwillige Parkverbote!

In der ARD-Quizshow „Wer weiß denn sowas“ wurde kürzlich ein spannendes Thema aus der Verkehrssituation in Kassel behandelt. Der Comedian Bernhard Hoëcker scheiterte dabei an einer Frage zu den irritierenden Verkehrszeichen in der Nähe des Schlosses Wilhelmshöhe. Die Folge, in der der Vorfall stattfand, wurde am 13. März ausgestrahlt und ist bis zum 13. April in der ARD-Mediathek verfügbar.

Die Frage lautete: „Was sorgt in Kassel in der Nähe des Schlosses Wilhelmshöhe bei Autofahrern seit einigen Jahren für Irritationen?“ Zur Auswahl standen drei Antwortmöglichkeiten: A: Ampeln mit grüner oberer und roter unterer Leuchte, B: Fantasieschilder, die das Parken am Straßenrand verbieten, und C: an Zebrastreifen aufgestellte Schaufensterpuppen. Hoëcker und die Sängerin Ambre Vallet wählten schließlich die falsche Antwort (C: Schaufensterpuppen), während die richtige Antwort B: Fantasieschilder war.

Die Fantasieschilder im Detail

Die besagten Parkverbotsschilder sind in der Straßenverkehrsordnung nicht verankert und wurden von Hessen Kassel Heritage entworfen. Obwohl die Stadt Kassel die Montage der Schilder genehmigte, haben diese keine formale rechtliche Wirksamkeit. Der Verkehrsrechtsanwalt Bernd Stein kritisierte diese Schilder als überflüssig und als „Eigenbau“, die lediglich als Erinnerung dienen sollen.

Diese blauen Schilder wurden in Folge der Versetzung der Kasseler Ortstafeln angebracht, die den Beginn und das Ende der geschlossenen Ortschaft anzeigen. Seit der Versetzung gilt der Bereich zwischen den Ortstafeln und dem Schloss als außerorts, wo das Parken auf Vorfahrtsstraßen ohnehin untersagt ist. Eine Sprecherin von Hessen Kassel Heritage erklärte, dass offizielle Parkverbotsschilder außerhalb geschlossener Ortschaften nicht aufgestellt werden können, was die Notwendigkeit der Fantasieschilder in Frage stellt.

Der Vorfall wirft nicht nur Fragen zur rechtlichen Situation der Verkehrszeichen auf, sondern fällt auch in einen Kontext, in dem Kassel mit Autodiebstählen zu kämpfen hatte. In einem kürzlichen Ereignis wurden dort 14 hochwertige Autos gestohlen, was die Diskussion über die Verkehrssicherheit zusätzlich anheizt.