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Ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette vor Gericht: Was nun?

Die frühere Terroristin Daniela Klette, die als gebürtige Karlsruherin bekannt ist und ein ehemaliges Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) war, steht seit dem 23. März 2025 in Niedersachsen vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Verden wirft Klette versuchten Mord sowie mehrere Raubüberfälle vor. Der Prozess startet unter hohen Sicherheitsvorkehrungen.

Klette hat mehr als 30 Jahre im Untergrund gelebt, zuletzt unter falscher Identität in Berlin-Kreuzberg. Während dieser Zeit nutzte sie verschiedene Alias-Namen, darunter Claudia Bernadi und Sarah. Klette war seit 1975 in der RAF aktiv und ging 1989 in den Untergrund. Die RAF war bekannt für zahlreiche Terrorakte in Deutschland und erklärte 1998 ihre Auflösung. Der aktuelle Prozess bezieht sich auf eine Serie von 13 Überfällen zwischen 1999 und 2016, bei denen über 2,7 Millionen Euro erbeutet wurden. Zudem wird Klette wegen Verstößen gegen das Waffengesetz angeklagt.

Details zu den Vorwürfen

Besonders schwerwiegende Vorwürfe betreffen einen Überfall im Jahr 2015 in Stuhr, bei dem Schüsse auf einen Geldtransporter abgegeben wurden, glücklicherweise blieben die Geldboten unverletzt. Klette wird auch als Fahrerin des Fluchtautos in mehreren dieser Überfälle vermutet. Ihre mutmaßlichen Komplizen, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg, sind jedoch noch auf der Flucht.

Daniela Klette wurde am 26. Februar 2024 in ihrer Wohnung festgenommen, nachdem die Polizei einen Hinweis aus der Bevölkerung erhalten hatte. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung wurden nicht nur Waffen, sondern auch eine Attrappe einer Handgranate, Bargeld und Gold gefunden. Klette selbst bestreitet die Vorwürfe und spricht von staatlicher Denunziation. Ein Haftbefehl der Bundesanwaltschaft wegen versuchten Mordes in Verbindung mit RAF-Anschlägen existiert bereits.

Besonders zu beachten ist, dass der Prozess, der über mehr als 600 Seiten Anklageschrift verfügt, nicht direkt die Terroranschläge der RAF betrifft, jedoch große Aufmerksamkeit auf sich zieht. Wie merkur.de berichtete, wurde Klette ein Jahr nach ihrer Festnahme angeklagt. Der juristische Prozess beginnt mit der Verlesung des Anklagesatzes, der voraussichtlich die öffentliche Diskussion über das Erbe der RAF neu entfachen wird.