
Im Landkreis Main-Spessart wird das Engagement zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) erheblich ausgeweitet. Dies umfasst die Zusammenarbeit mit der Stadt Gemünden, dem Markt Zellingen und der Jägerschaft, um weitere Sammelstellen für Wildschweinaufbruch in den Gebieten Gemünden und Duttenbrunn einzurichten. Die neuen Einrichtungen sollen als Verwahrstellen für seuchenverdächtiges Wild im Seuchenfall dienen.
Der Landkreis hat am AELF Lohr Kühlcontainer zur Erweiterung der Sammelstelle beschafft, deren Kostenübernahme durch den Landkreis sichergestellt wurde. Die Umsetzung vor Ort, einschließlich Fundament, Stromversorgung und Reinigung, erfolgt durch die Kommunen und die Jägerschaft. Damit stehen den Behörden insgesamt sechs Konfiskatstellen im Landkreis zur Verfügung: in Burgsinn, Aschfeld, Kreuzwertheim, Gemünden, Duttenbrunn und am AELF Lohr. Diese Maßnahmen sind eine Reaktion auf den erstmaligen Nachweis der ASP im hessischen Landkreis Groß-Gerau im Sommer 2024.
Aktuelle Situation der Afrikanischen Schweinepest
Besondere Vorsichtsmaßnahmen wurden angeordnet in den grenznahen unterfränkischen Landkreisen. Es gilt die Pflicht, erlegte oder tot aufgefundene Wildschweine auf ASP zu testen; der Aufbruch muss an den Sammelstellen entsorgt werden. Laut Berichten wurden in Hessen bereits 1559 verendete Wildschweine, Stand 01.04.2025, auf ASP untersucht, und das Seuchengeschehen erstreckt sich auf fünf Landkreise, die etwa 20 Kilometer von der bayerischen Landesgrenze entfernt liegen.
Um den Wechsel von infizierten Tieren nach Bayern zu verhindern, wird ein Festzaun entlang der Bundesstraße B 469 errichtet. Zudem wird die regelmäßige präventive Fallwildsuche mit Hunden und Drohnen an der Grenze zu Hessen fortgeführt. Es ist wichtig zu betonen, dass die ASP für Menschen ungefährlich ist und das Virus nicht auf Menschen übertragen wird.
Für die Bevölkerung und Beteiligten ist die Wahrnehmung der Risiken von zentraler Bedeutung. Diese Tierseuche ist anzeigepflichtig und wurde ursprünglich auf Afrika beschränkt. Die ersten Fälle wurden 2007 in Georgien gemeldet. Danach breitete sich die ASP in verschiedenen Ländern, unter anderem den Nachbarländern Armenien, Aserbaidschan und der Russischen Föderation, aus. Riesige Wildschweindichten, niedrige Biosicherheit in östlichen Nachbarländern sowie die gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur stellen erhebliche Risikofaktoren dar.
Die Einschleppung der ASP nach Deutschland wird als hoch eingeschätzt, insbesondere durch die Verbringung und Entsorgung von kontaminiertem Material sowie durch kontaminiertes Schweinefleisch entlang der Fernstraßen. Auch Jagdtourismus und das Mitbringen von Jagdtrophäen stellen ein Risiko dar, das als mäßig bewertet wird.
Die Entwicklungen im Landkreis Main-Spessart sind Teil einer größeren Anstrengung, die Ausbreitung der ASP zu verhindern und die Tiergesundheit in der Region zu wahren. Um mehr über die aktuellen Herausforderungen und Maßnahmen zu erfahren, können die Berichte von main-spessart.de und fli.de konsultiert werden.