Baden-WürttembergDeutschland

DialektLänd: Baden-Württemberg kämpft für seine sprachlichen Schätze!

Baden-Württemberg hat eine Imagekampagne mit dem Titel „DialektLänd“ ins Leben gerufen, um das sprachliche Erbe der Region zu bewerben und zu stärken. Diese Initiative ist darauf ausgerichtet, historische Dialekte wie Schwäbisch, Alemannisch sowie bestimmte fränkische Sprachformen zu schützen und zu fördern. Im Rahmen der Kampagne, die Teil der Dachmarke „The Länd“ ist, haben vier Ministerien und das Staatsministerium die Zusammenarbeit mit Universitäten sowie die Förderung von Forschung und Dokumentation zu Dialekten angekündigt.

Ein zentrales Ziel der Kampagne ist es, Dialekte in Kindertagesstätten und Schulen stärker zu integrieren. Gerade die frühkindliche Bildung und die Erwachsenenbildung an Volkshochschulen stehen im Fokus. Die Dialekte sollen als wertvolle sprachliche Ressource anerkannt werden. Seit dem vergangenen Jahr existiert zudem ein Landespreis für Dialekt, der im Rahmen der Strategie zur Förderung der Dialektkultur verliehen wird. Ministerpräsident Winfried Kretschmann betont die Dialekte als Ausdruck von Identität und kulturellem Reichtum und verweist auf eine Studie des Ludwig-Uhland-Instituts, die zeigt, dass lediglich 11 bis 15 Prozent der Grundschüler Dialekt sprechen. Diese Studie befragte nahezu 13.600 Schüler und mehr als 705 Lehrkräfte und stellte fest, dass die regionale Färbung vor allem in Städten verloren geht, wobei der schwäbische Raum als Rückzugsgebiet fungiert.

Initiativen zur Dialektförderung

Der Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg (DDDBW) spielt eine zentrale Rolle, indem er Ideen von Mitgliedern aus der Mundart-Landschaft bündelt und realisiert. Der Verband versteht sich als Anlaufstation und Bindeglied zwischen Einzelpersonen, Vereinigungen und Institutionen, die sich dem Thema Dialekt widmen. Er sieht sich als Stimme für sprachliche Vielfalt in den Bereichen Medien, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.

Zu den aktuellen Veranstaltungen des DDDBW gehören die Heimattage 2025 in Weinheim am 2. Januar 2025 sowie die Verleihung des Landespreises für Dialekt in Stuttgart am 21. Oktober 2024. Der Arbeitskreis „Mundart in der Schule“, der 2003 ins Leben gerufen wurde, fördert intensiv baden-württembergische Mundarten in Schulen. Künstler*innen gestalten spezielle Veranstaltungen, um den Dialekt unter den Schüler*innen zu fördern, und positive Rückmeldungen, wie die von der Förderschule Salem, bestätigen den Erfolg dieser Maßnahmen.

Zusätzlich organisiert der DDDBW seit 2008 Mundartwettbewerbe für Schulen. Der Landespreis für Dialekt, der mit 60.000 Euro dotiert ist, wird in verschiedenen Kategorien vergeben, wobei die nächste Ausschreibung für den Landespreis Anfang 2026 beginnt. Schulen können kostenfrei teilnehmen, da die Künstler*innen vom DDDBW bezahlt werden. Der DDDBW wird durch Landesmittel sowie Spenden finanziert und hat eine Mitgliederversammlung, in der über die Aufnahme neuer Mitglieder entschieden wird.

Durch diese Initiative verfolgt der DDDBW das Ziel, insbesondere Kinder und Jugendliche in der Förderung der Dialekte anzusprechen, wobei der Beirat den Vorstand in strategischen und finanziellen Fragen unterstützt. Kontaktinformationen und Anträge sind auf der Website des DDDBW verfügbar, wie T-Online berichtet und Dachverband-Dialekte.de mitteilt.