
In der Gemeinde Vaterstetten stehen die Pläne für den Bau von 150 Wohnungen im Baugebiet Nordwest auf der Kippe. Der Grund für diese Unsicherheit ist der leere Fördertopf der bayerischen Staatsregierung, was zu einer erheblichen Enttäuschung bei den Verantwortlichen führt. Bürgermeisterin Kathrin Alte (CSU) von Anzing äußerte sich kritisch über den Stopp von 24 Wohnungen an der Loherstraße. Auch in Poing herrscht Unsicherheit, wo seit Dezember 2024 ein Baustopp für 130 Wohnungen im Lerchenwinkel gilt. Bürgermeister Thomas Stark (parteifrei) kritisierte den Geldmangel des Staates, der die Umsetzung dieser Projekte gefährdet.
Laut dem Mieterverein München gibt es aktuell einen faktischen Bewilligungstopp für neue Anträge in den Jahren 2025 und 2026. Zudem wird über eine mögliche Umverteilung der Fördermittel durch die Staatsregierung spekuliert. Insgesamt sind 154 Wohnungen in Anzing und Poing von diesen Entwicklungen betroffen. Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) von Vaterstetten sieht den aktuellen Fördertopf von 60 Millionen Euro als unzureichend an. Bauminister Christian Bernreiter (CSU) hatte zuvor Unterstützung zugesichert, doch die Realität sieht anders aus.
Folgen für die Region
Das Landratsamt Ebersberg ist ebenfalls betroffen, insbesondere in Bezug auf 64 Personalwohnungen an der Kreisklinik, die ein Bauvolumen von 12 Millionen Euro aufweisen. Ein Zuschuss von 5,3 Millionen Euro des Freistaats für die Kreisklinik steht auf der Kippe. Der Landkreis hat bereits 1,2 Millionen Euro zur Liquiditätsüberbrückung bereitstellen müssen, um die laufenden Projekte zu sichern.
Die bayerische Staatsregierung fördert zwar die Schaffung von preisgünstigem Wohnraum, wie stmb.bayern.de berichtet, doch die aktuelle Situation und die fehlenden Mittel werfen einen Schatten auf diese Initiativen. Die Wohnraumförderung richtet sich sowohl an Großstädte als auch an ländliche Räume und sieht unter anderem die Bildung von Wohneigentum sowie den Bau und die Modernisierung von bedarfsgerechten Mietwohnungen vor. Für die kommenden Jahre sind inklusive Bundesmittel in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro für die Wohnraumförderung vorgesehen, was eine verlässliche Investitionsperspektive schaffen soll.