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Stahlkrise in Großbritannien: Scunthorpes Werk vor dem Aus!

Am 12. April 2025 hat das britische Parlament ein Notgesetz verabschiedet, das das Stahlwerk in Scunthorpe vor der Schließung bewahren soll. Das Gesetz ermöglicht der Regierung, die Kontrolle über das Werk von British Steel zu übernehmen und richtet sich gegen die Pläne der chinesischen Eigentümer, das Werk zu schließen. Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds betonte, dass die Regierung nicht tatenlos zusehen werde, während die chinesischen Eigentümer ein Angebot der Regierung zum Kauf von Rohstoffen abgelehnt haben.

Die Situation ist angespannt, da das Stahlwerk in Scunthorpe, welches das letzte im Vereinigten Königreich ist, das Primärstahl aus Eisenerz und Koks produziert, unter Druck steht. Hohe Verluste und eine rückläufige britische Stahlproduktion stellen das Werk vor große Herausforderungen. Besonders verschärfend wirken sich neue US-Zölle auf Stahlimporte aus. Derzeit sind etwa 3.500 Arbeitsplätze in Scunthorpe bedroht.
Berichten von Frankenpost zufolge gibt es zurzeit keine Interessenten für das Werk, die Hoffnung der Regierung liegt also auf anderen Investoren. Premierminister Keir Starmer erklärte, dass er im nationalen Interesse handeln werde, um Arbeitsplätze zu sichern.

Herausforderungen für British Steel

Die Situation für British Steel ist dramatisch, da der zweitgrößte Stahlhersteller in Großbritannien die Schließung seiner beiden Hochöfen in Scunthorpe bekannt gegeben hat. Laut Kettner Edelmetalle sind über 2.000 Arbeitsplätze betroffen, möglicherweise bereits ab Juni. Aktuelle Verlustmeldungen belaufen sich auf etwa 700.000 Pfund (ca. 840.000 Euro) pro Tag. Der chinesische Eigentümer Jingye hatte seit der Übernahme im Jahr 2020 insgesamt 1,2 Milliarden Pfund investiert, kann jedoch den wirtschaftlichen Niedergang nicht aufhalten.

Dabei spielen schwierige Marktbedingungen, Zölle sowie hohe Umweltauflagen für die Produktion von kohlenstoffreichem Stahl eine entscheidende Rolle. Die britische Stahlindustrie hat in den letzten Jahrzehnten einen dramatischen Rückgang von über 300.000 Beschäftigten in der Nachkriegszeit auf etwa 40.000 Mitarbeiter erlitten, die heutzutage nur 0,1 Prozent der britischen Wirtschaftsleistung ausmachen. Die Gewerkschaften fordern staatliche Unterstützung, insbesondere da ein Plan zur CO2-armen Stahlproduktion von der britischen Regierung abgelehnt wurde.