
Am 13. April 2025 berichtete die Ostsee-Zeitung über die aktuelle Luftqualität in Stralsund. Messungen an der Station Stralsund-Knieperdamm erfassen die Konzentration von Feinstaub-Partikeln (PM10) pro Kubikmeter Luft. Der gesetzliche Grenzwert für PM10 beträgt 50 Partikel pro Kubikmeter, wobei dieser Wert höchstens 35-mal im Jahr überschritten werden darf.
Die Luftqualität wird durch die Überwachung von drei Werten bestimmt: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Der Grenzwert für eine „sehr schlechte“ Luftqualität liegt bei mehr als 200 µg/m³ für Stickstoffdioxid, mehr als 100 µg/m³ für Feinstaub und mehr als 240 µg/m³ für Ozon. Für eine „schlechte“ Luftqualität gelten die Werte von 101 bis 200 µg/m³ für Stickstoffdioxid, 51 bis 100 µg/m³ für Feinstaub und 181 bis 240 µg/m³ für Ozon. Die „mäßige“ Luftqualität reicht von 41 bis 100 µg/m³ für Stickstoffdioxid, von 35 bis 50 µg/m³ für Feinstaub und von 121 bis 180 µg/m³ für Ozon.
Gesundheitliche Auswirkungen und Empfehlungen
Die Messungen erfolgen stündlich für Stickstoffdioxid und Ozon sowie gleitend für Feinstaub. Statistisch betrachtet gibt es in der Europäischen Union jährlich rund 240.000 vorzeitige Todesfälle aufgrund von Feinstaub. In Bezug auf die gesundheitlichen Auswirkungen wird bei „sehr schlechter“ Luftqualität empfohlen, dass empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. Bei „schlechter“ Luftqualität sollten anstrengende Tätigkeiten im Freien vermieden werden. Bei „mäßiger“ Luftqualität sind kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen unwahrscheinlich, jedoch sind mögliche Effekte bei empfindlichen Personen zu beachten. Bei „guter“ Luftqualität sind keine gesundheitlich nachteiligen Wirkungen zu erwarten, während bei „sehr guter“ Luftqualität beste Voraussetzungen für Aktivitäten im Freien gegeben sind.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Feinstaubbelastung durch das Silvesterfeuerwerk. Diese verursacht zwar einen Anstieg der Feinstaubwerte, allerdings bleibt dieser im Vergleich zur ganzjährigen Belastung nicht signifikant. Nach Mitternacht kann die Feinstaubbelastung durch entsprechende Wetterbedingungen ansteigen. In der Silvesternacht werden jährlich etwa 2050 Tonnen Feinstaub durch Feuerwerke freigesetzt, wobei 75% davon in der Nacht selbst entstehen.
Zusätzliche Informationen zur Feinstaubbelastung in Deutschland bietet das Umweltbundesamt. Seit 2000 werden Feinstaubmessungen für PM10 und seit 2008 für PM2,5 in Deutschland durchgeführt. Die PM10-Jahresmittelwerte liegen heute zwischen 15 und 20 µg/m³ und sind seit den 1990er Jahren deutlich gesunken. Die Messungen erfolgen hauptsächlich in Ballungsräumen, wo der Straßenverkehr eine bedeutende Quelle darstellt. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass gesundheitliche Wirkungen von Feinstaub variieren können und Atemwegserkrankungen sowie Herz-Kreislauferkrankungen verursachen können. Eine EU-Richtlinie legt Grenzwerte für PM10 und neue Standards für PM2,5 fest, um die Luftqualität weiter zu verbessern, wie das Umweltbundesamt erläutert.