
Das therapeutische Klettern hat sich in der Behandlung verschiedener Krankheitsbilder als vielversprechend erwiesen. Ein aktueller Bericht von inbayreuth.de beschreibt die Erfolge der Klettertherapie bei Jugendlichen. Der 17-jährige Lena beispielsweise erreicht beim Klettern mühelos schnell den oberen Punkt. Ihr Sicherungspartner, Marcus, zieht das Seil straff, um sicherzustellen, dass sie sich im Gurt setzen kann. Der Therapeut Grießhammer hebt hervor, dass die Klettertechnik dabei nicht entscheidend ist; vielmehr steht der individuelle Bedarf der Patienten im Vordergrund.
Die Teilnehmer, die unter verschiedenen Krankheitsbildern wie ADHS, Suchterkrankungen und Anorexie leiden, profitieren von gezielten Therapiefokus, der entweder auf Vertrauen und Kommunikation oder auf Körperbewusstsein abzielt. Der 17-jährige Tom, der ebenfalls Fortschritte gemacht hat, empfindet das Klettern als positiv und beschreibt, wie er sich Stück für Stück etwas erarbeitet.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten des Kletterns
Laut ndr.de wird therapeutisches Klettern in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt, darunter Orthopädie, Neurologie, Psychologie sowie Kinderheilkunde. Es findet Anwendung in der Prävention, Therapie und Rehabilitation. Trotz der Herausforderungen bietet Klettern viele positive Eigenschaften: Es wird als Ganzkörpertraining beschrieben, das Kraft, Ausdauer, Gleichgewicht, Koordination und Körperflexibilität fördert. Zudem hat es psychische Vorteile, wie die Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit und des Vertrauens in den eigenen Körper.
Therapeutisches Klettern kann auch bei orthopädisch-traumatologischen Verletzungen helfen und hat positive Auswirkungen auf psychische Erkrankungen wie Depressionen und Panikstörungen. Es unterstützt die Auseinandersetzung mit eigenen Grenzen und Ängsten und kann die Körperwahrnehmung verbessern. Für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten oder Lernschwierigkeiten, sowie für ältere Menschen, bietet es Möglichkeiten zur Stärkung der Muskulatur und zur Sturzprophylaxe.
Es ist wichtig zu beachten, dass bei aktiver Arthrose und bestimmten anderen medizinischen Bedingungen von therapeutischem Klettern abgeraten wird. Eine schmerzfreie Teilnahme ist Voraussetzung, und bei spezifischen Erkrankungen sollte eine ärztliche Rücksprache erfolgen. Es gibt keine Altersbeschränkung, und die Therapie wird von speziell ausgebildeten Therapeuten begleitet.