Wismar

Disney Adventure: Wismars neues Kreuzfahrtschiff nimmt Formen an!

Das Kreuzfahrtschiff Disney Adventure hat am vergangenen Donnerstag das Trockendock der Meyer Werft in Wismar verlassen. Mit einer Länge von rund 340 Metern wird das Schiff das Gesicht von Micky Maus am Bug tragen. Ursprünglich in Auftrag gegeben von Genting Hongkong, übernahm Disney das Projekt und plant, die Disney Adventure 2025 in Singapur in See stechen zu lassen. Sie wird Platz für bis zu 6000 Gäste bieten, während 2300 Crewmitglieder an Bord sein werden.

Die Bauarbeiten an dem Schiff begannen 2018 unter dem Namen „Global One“, dessen Endmontage 2019 in Wismar startete. Der Bau wurde jedoch durch die Insolvenz der MV-Werften-Gruppe Anfang 2022 unterbrochen. Die unvollendete „Global One“ wurde Teil der Konkursmasse, wobei die Kosten für das Projekt auf über eine Milliarde Euro geschätzt werden. Disney Cruise Line erwarb Ende 2022 den zu 75 Prozent fertiggestellten Schiffskörper für etwa 40 Millionen Euro und investierte anschließend erheblich in den Innenausbau und die Technik, während die Meyer Werft mit der Fertigstellung beauftragt wurde.

Bau und Umbau der Disney Adventure

Der Umbau umfasste die Integration neuester Umwelttechnologien, während technische Systeme wie Energieversorgung, Kabineninfrastruktur und Sicherheitssysteme überholt oder ersetzt wurden. Bei den Umbauarbeiten waren bis zu 600 Fachkräfte beschäftigt, viele davon ehemalige Mitarbeiter der MV-Werften. Das Schiff wird voraussichtlich ab Dezember 2025 von Singapur aus operieren und Touren von drei bis vier Tagen anbieten.

Die Disney Adventure wird nicht zu den größten Schiffen der Welt gehören, bietet jedoch ein einzigartiges Konzept mit Themenwelten, Achterbahnen und Broadway-Shows. Besonders hervorzuheben ist die Achterbahn „Ironcycle Test Run“, die sich über 240 Meter über die oberen Decks schlängeln wird.

Die Disney Adventure könnte eines der letzten großen zivilen Schiffe sein, die in Wismar fertiggestellt werden. Thyssenkrupp Marine Systems übernahm 2022 die Werft, um zukünftig Marineschiffe und U-Boote zu produzieren.

Das Schiff wurde im Trockendock zusammengesetzt; am Donnerstag wurden die Vorbereitungen für seine Ausdockung getroffen. Am Nachmittag öffnete sich das Hallentor und das Kreuzfahrtschiff wurde erstmals sichtbar, wie die NOZ berichtete. Das Schiff wird bis 2030 seinen Hafen in Singapur haben.

Im Zuge der Insolvenz der MV-Werften, die Genting 2016 für etwa 230 Millionen Euro erworben hatte, und der Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie, geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Das ursprünglich für 2021 geplante In-Dienst-Stellen wurde dadurch erheblich verzögert, wie Ingenieur.de berichtete.