
Im Bremer Blockland wurde die Schließung der Schleuse Kuhsiel bekannt gegeben, was bei den Wassersportlern für große Besorgnis sorgt. Die „Interessengemeinschaft Schleuse Kuhsiel“ hat in Reaktion darauf am 12. April eine Unterschriftensammlung auf „Open Petition“ gestartet. Bis zum 17. April haben bereits knapp 700 Menschen die Petition unterzeichnet, die sich für die dauerhafte Erhaltung und Sanierung der Schleuse engagiert.
Michael Klüser, der Vorsitzende des Segelsportvereins „Wümme“, initiierte die Aktion. Die Interessengemeinschaft setzt sich aus verschiedenen Wassersportvereinen, Bootsverleihern und Bürgern zusammen und hat ihr Ziel klar definiert: die dauerhafte Sicherung des Betriebs der Schleuse. Die Petition kann bis zum 11. Oktober unterzeichnet werden.
Gründe für die Schließung und ihre Folgen
Der Geschäftsführer des Bremischen Deichverbands, Stephan Levin, kündigte an, dass die Schleuse nicht wie gewohnt zu Ostern öffnen werde, da die Spundwände des fast 100 Jahre alten Bauwerks stark marode sind und der Betrieb somit nicht mehr möglich ist. Die geschätzten Instandsetzungskosten belaufen sich auf rund 900.000 Euro. Klüser hofft auf eine gemeinsame Finanzierung der Sanierung, da eine dauerhafte Schließung gravierende Folgen für die Wassersportvereine, Bootsverleiher, den Tourismus und soziale Interaktionen im Bremer Blockland hätte.
Auch der Segelverein Wümme e.V. äußerte sich besorgt über die Schließung. Sie sehen die Schleuse als essenzielle Verbindung zwischen Kuhgraben und Wümme. Eine Schließung könnte demnach zu einem Mitgliederschwund von bis zu 40% führen, wie bereits in den Jahren 1993 bis 1997 beobachtet wurde. Zudem könnte die finanzielle Stabilität des Vereins gefährdet sein.
Der Deichverband unterstützt die Initiative zur Sanierung und hat bereits eigene Gelder bereitgestellt. Der technische Leiter des Deichverbands, Rolf Dülge, kämpft seit Jahren um den Erhalt des Bauwerks. Zudem haben bereits erste Maßnahmen zur Befestigung von Umtragewegen begonnen, um Wassersportlern den Umstieg zu erleichtern. Unternehmer Frank Janzen von der „Kanuscheune“ hat Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, um den Übergang zu unterstützen.
Die Schließung der Schleuse betrifft nicht nur die Wassersportler, sondern hat auch Auswirkungen auf touristische Angebote der Region. Der Segelverein fordert daher die zeitnahe Wiederinbetriebnahme der Schleuse Kuhsiel und die Sicherstellung der Wassersport-Infrastruktur.
Zusätzlich wurde in einer anderen Meldung betont, dass die Schleuse aufgrund der maroden Spundwände, die 1931 erbaut wurden, geschlossen bleibt. Der Deichverband zögert, die Instandsetzungskosten alleine zu tragen, und Anfragen an die Bremer Politik zur Unterstützung blieben bisher erfolglos. Die Alternativen, wie das Umtragen von Booten über den Lehester Deich, werden als unzumutbar erachtet, da die Schleuse eine zentrale Rolle in der Wassersport-Infrastruktur spielt und auch ökologisch von Bedeutung ist, indem sie natürliche Wasserströme erhält.
Für weitere Informationen können Sie den Artikel bei Weser-Kurier und beim Segelverein Wümme e.V. nachlesen.