
In Schwerin wurde das Buch „Tödliche Ostseefluchten aus der DDR 1961 – 1989“ vorgestellt, das Teil eines bundesweiten Projekts zur Untersuchung von Todesfällen an der Grenze der ehemaligen DDR ist. Dieses Teilprojekt zu Ostseefluchten, welches von 2018 bis 2023 an der Universität Greifswald durchgeführt wurde, bringt tragische Schicksale und Biografien der Fluchtopfer ans Licht.
Insgesamt wurden 657 Todesfälle an der Ostseeküste dokumentiert, wobei bei 135 Fällen eindeutig festgestellt wurde, dass es sich um Fluchtversuche handelte. Bei über 100 weiteren Fällen gibt es starke Anhaltspunkte für solche Versuche. Angesichts auslaufender Bundesmittel stand das Projekt Anfang 2023 vor dem Aus, wurde jedoch von der Landesregierung mit 100.000 Euro finanziell unterstützt, um die wichtige Forschung fortzuführen.
Einblicke in persönliche Schicksale
Das Buch enthält nicht nur die gesammelten Forschungsergebnisse, sondern auch persönliche Geschichten von Betroffenen. Herausgeber ist die Landeszentrale für politische Bildung, und das Buch ist zum Preis von 25 Euro erhältlich. Auch die Forschungsergebnisse sowie Interviews sind online einsehbar. Die meisten Fluchtversuche fanden in den späten Sommermonaten statt, häufig handelte es sich dabei um junge Männer im Alter von 18 bis 22 Jahren.
Das Buch und die damit verbundenen Erkenntnisse sind eine wichtige Quelle, um das Verständnis für die menschlichen Schicksale hinter den Zahlen zu vertiefen. Detailierte Informationen zu den Todesopfern an der Grenze sind ebenfalls in einer umfassenden Forschungsarbeit verfügbar, die die Universität Greifswald und die FU Berlin gemeinsam erarbeitet haben, wie bpb.de berichtet.