
Das Projekt „Blaues Band Oberweser“ des BUND Niedersachsen hat das Ziel, die Renaturierung an der Oberweser voranzutreiben und die ökologischen Gegebenheiten in den Auenlandschaften zu verbessern. Es umfasst die Untersuchung der Weser unter verschiedenen Aspekten, die neben der Natur auch Landwirtschaft und Freizeitnutzung berücksichtigen.
Im Rahmen des Projekts wurden insgesamt 28 Gebiete zwischen Hann. Münden und Minden identifiziert, die für Naturschutzmaßnahmen in Frage kommen. Während einer Schiffsfahrt, bei der diese Themen diskutiert wurden, standen Hochwasserschutz, Renaturierung und die Bedeutung der Auenlandschaften im Fokus. Die Untersuchung der Auenflächen hat zum Ergebnis geführt, dass von insgesamt 21.678 Hektar 3.783 Hektar, also etwa 17%, für entsprechende Renaturierungsmaßnahmen geeignet sind.
Potenziale und Maßnahmen
Besonders vielversprechende Flächen wurden in vier Schwerpunktgebieten näher betrachtet: der Bevermündung, Lüchtringen-Brückfeld, Heinsen/Weserbogen Reileifzen und Rumbeck-Hessisch Oldendorf. Ziel ist es, natürliche Überflutungsräume zurückzugeben und Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen zu schaffen. Darüber hinaus soll eine landwirtschaftliche Nutzung der Flächen ermöglicht werden, beispielsweise durch extensiv beweidbare Flutrinnen.
Das Projekt „Blaues Band Oberweser: Potentiale erkennen, Maßnahmen initiieren“ wird rund zwei Jahre lang Voruntersuchungen durchführen und erstreckt sich über circa 200 Flusskilometer. Alle Ideen zur Revitalisierung werden gebündelt, analysiert und weiterentwickelt, wobei eine enge Zusammenarbeit mit Kommunen, Landkreisen und weiteren Partnern angestrebt wird. Das daraus resultierende Gesamtkonzept soll zwischen 2025 und 2035 zur Umsetzung kommen und die Oberweser als Teil des Blauen Bandes Deutschlands präsentieren, das auentypische Lebensräume entlang von Wasserstraßen umfasst. Dieses Konzept soll auch zur Schaffung einer attraktiven Flusslandschaft für Freizeit und Erholung beitragen.
Um die Ergebnisse der Vorstudie für weitere Programme und Planungen zu nutzen, plant der BUND Niedersachsen Folgeprojekte in den vier ausgewählten Schwerpunktgebieten und lädt sämtliche Akteure zur aktiven Nutzung der Untersuchungsergebnisse ein.