Wissenschaft

Forscher fürchten um Jobs: Evolutionstheorie in Gefahr!

Ein Forschungsteam in den USA hat eine Studie zur Evolution aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen zurückgehalten. Dieser Schritt wurde von zwei Co-Autoren aus den USA unternommen, nachdem einer von ihnen seinen Job aufgrund einer gestrichenen staatlichen Förderung verloren hatte. Beide Autoren befürchteten, ihre Aufenthaltsgenehmigung zu verlieren, wenn ihre Namen in einem kontroversen Artikel genannt würden. Die Evolutionstheorie, ursprünglich von Charles Darwin vorgeschlagen, ist ein Grundprinzip der modernen Wissenschaft.

Die National Institutes of Health (NIH) haben Fördermittel in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar für verschiedene Forschungsprojekte gestrichen, was die Wissenschaft in den USA erheblich beeinträchtigt hat. Diese Budgetkürzungen führen zu Entlassungen in Gesundheits- und Wissenschaftsbehörden und haben die Forschungslandschaft weiter negativ beeinflusst. Jay Bhattacharya, der Direktor des NIH, betonte die Bedeutung eines Klimas, in dem freie Forschung respektiert wird.

Wissenschaftler äußern Besorgnis

Die zurückgehaltene Studie behandelte die Evolution in lebenden und nicht lebenden Systemen und war für eine Sonderausgabe einer Zeitschrift der Royal Society vorgesehen. Wissenschaftler aus dem Ausland äußern zunehmend Bedenken hinsichtlich Reisen in die USA, insbesondere aufgrund möglicher Kontrollen an der Grenze. Ein Vorfall, bei dem einem französischen Forscher die Einreise in die USA verweigert wurde, hat diese Besorgnis zusätzlich verstärkt. Eine Doktorandin der Molekularbiologie berichtete von Ängsten unter Wissenschaftlern, die in die USA reisen wollen.

Sean B. Carroll, ein bekannter Forscher, äußerte sich besorgt über die umfassenden Budgetkürzungen in der Wissenschaft und deren Auswirkungen. Eine Umfrage des Pew Research Centers ergab, dass etwa 80 Prozent der Amerikaner an die Evolution glauben, während 47 Prozent davon überzeugt sind, dass dieser Prozess von Gott oder einer höheren Macht gelenkt wird. Ronald Hall, ein Evolutionsbiologe, warnte vor der Gefahr, dass der Staat entscheiden könnte, welche Forschungsthemen akzeptabel sind.

Die Umfrage der Pew Research Foundation beleuchtet zudem das Verhältnis von Wissenschaft und Religion in den USA. Die Meinungen sind gespalten: 50% der Erwachsenen sehen Wissenschaft und Religion als hauptsächlich im Konflikt, während 47% sie als hauptsächlich kompatibel erachten. 73% der wenig religiösen Amerikaner betrachten Wissenschaft und Religion als konfliktreich, im Gegensatz zu 35% der stark religiösen Amerikaner. Ungeachtet dieser sozialen Spannungen sehen Amerikaner aller religiösen Hintergründe Wissenschaft allgemein als vorteilhaft für die Gesellschaft an.

Die vorliegenden Daten zeigen ein komplexes Bild der Einstellungen in den USA zu Wissenschaft und Religion und reflektieren die anhaltenden Herausforderungen, vor denen die wissenschaftliche Gemeinschaft steht.