In Rietheim-Weilheim haben Anwohner, wie Manuel Braunbart, vermehrt Damwild in der Umgebung beobachtet. Die Tiere suchen häufig die Wiesen in der Nähe der Wohngebäude auf und zeigen ein zutrauliches Verhalten. Braunbart und sein Patenkind sind erfreut über die Sichtungen, da Wildtiere heutzutage oft nur in Wildgehegen zu sehen sind. Allerdings äußert das Forstamt Tuttlingen Bedenken, da die Sichtungen darauf hindeuten, dass Damwild außerhalb seiner historischen Gebiete aufgetaucht ist.
Pressesprecherin Nadja Seibert erklärt, dass die Tiere vermutlich von Jagdpächtern illegal ausgesetzt wurden, was zu unregulierten Wildbeständen und erheblichen Verbissproblemen führt. Insgesamt sollen über 70 Damwildtiere in den heimischen Wäldern unterwegs sein, vor allem in Rudeln von 7 bis 20 Tieren. Das Forstamt warnt, dass diese unkontrollierte Population negative Auswirkungen auf die Natur haben könnte. Diese Situation ist besonders kritisch, da Damwild auch in Spaichingen und vor allem im Gebiet des Heubergs gesichtet wurde.
Reaktionen und Managementmaßnahmen
Die zuständigen Behörden haben das Ziel, den illegal ausgesetzten Bestand nicht im Landkreis zu etablieren, sondern ihn in die historischen Gebiete zurückzudrängen. In diesem Zusammenhang orientiert sich der Landkreis an den Empfehlungen des aktuellen Wildtierberichts, der die Situation der Wildtierarten und deren Management in Baden-Württemberg umfassend analysiert. Laut dem Bericht werden Daten von Wildtierforschern, der Jagd und Ehrenamtlichen im Naturschutz erfasst, um einen Überblick über jede Wildtierart zu erhalten. Dabei wird auch thematisiert, wie menschliche Aktivitäten die Wildtiere beeinflussen und welche Konflikte dadurch entstehen können.
Trotz der Schäden, die Braunbart durch das Damwild in seinem Garten beobachtet, zeigte er sich gelassen, da er diese durch Holzerntearbeiten als weniger gravierend einstufte. Er ergänzt, dass die Pflanzen in seinem Garten leicht ersetzbar sind, was die Situation für ihn erträglich macht.
