
Im Saarland sind die letzten Bauten auf dem ehemaligen Gelände des Kohlekraftwerks Ensdorf erfolgreich gesprengt worden. Bei den betroffenen Gebäuden handelte es sich um ein fast 80 Meter hohes Kesselhaus und einen Bunkerschwerbau. Laut einem Sprecher der VSE AG verlief die Sprengung planmäßig und ohne Störungen. Insgesamt wurden rund 300 Kilogramm Sprengstoff eingesetzt, um die Gebäude kontrolliert umlegen zu können.
Der Rückbau des Kraftwerks, das seit 1961 in Betrieb war, begann Anfang 2023, nachdem das Kraftwerk Ende 2017 stillgelegt wurde. Sicherheitsvorkehrungen um das Gelände wurden getroffen, und es kam zu Sperrungen auf der Autobahn 620 sowie der Bundesstraße 51. Besonders markant war die Sprengung des Kühlturms des Kraftwerks, die am 30. Juni 2024 stattgefunden hatte, gefolgt von der Sprengung zweier Schornsteine, die 150 und 180 Meter hoch waren.
Details zur Sprengung und Rückbauarbeiten
Am 30. Juni 2024 um kurz nach 8 Uhr wurde der Kühlturm des stillgelegten Kraftwerks gesprengt. Die Sprengung wurde live von der Saarbrücker Zeitung übertragen. Nach Angaben der VSE AG war alles für diesen Zeitpunkt vorbereitet, und die Sicherheitszone um das Kraftwerk wurde ab 6.30 Uhr eingerichtet. Diese Sicherheitszone führte zu Verkehrsbehinderungen, da Abschnitte der A 620 und B 51 in beide Richtungen gesperrt wurden. Auch die Bahnstrecke zwischen Saarlouis und Saarbrücken war kurzzeitig betroffen, jedoch ohne Beeinträchtigung des Fahrplans der Deutschen Bahn.
Aktuell sind rund 50 Arbeiter am Rückbau beteiligt. Sechs Bagger mit Greifzangen sind im Einsatz, um die Überreste des Kraftwerks abzutragen. Klaus Blug, ehemaliger Leiter des Kraftwerks, begleitet die Arbeiten. Das Kraftwerk Ensdorf hatte in der Vergangenheit eine bedeutende Rolle in der Stromerzeugung gespielt, besonders durch die nahegelegene Kohlemine, die für minimale Transportkosten sorgte.
Die Zukunft des Geländes bleibt ungewiss, trotz der Ankündigung des US-Chipherstellers Wolfspeed, im Februar 2023 den Bau einer Fabrik für Halbleiter zu planen. Diese Pläne wurden jedoch im Oktober 2024 aufgrund einer fehlenden Nachfrage nach Elektroautos auf unbestimmte Zeit verschoben.
Mit dem Rückbau des Kraftwerks geht eine lange Tradition der Kohleverstromung im Saarland zu Ende. Der Steinkohleabbau wurde dort am 30. Juni 2012 eingestellt; zuvor war das Kraftwerk über mehrere Jahrzehnte ein zentraler Produzent von elektrischem Strom in der Region.