
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sein Kabinett vorgestellt, das offiziell seit dem 6. Mai 2025 im Amt ist. Unter den neuen Ministerien und Ministern finden sich sowohl vertraute Gesichter als auch neue Akteure. Thorsten Frei (51) übernimmt das Amt des Bundesministers für besondere Aufgaben sowie die Leitung des Bundeskanzleramtes, während Johann Wadephul (CDU) als neuer Bundesminister für Auswärtiges fungiert. Katherina Reiche (51) wird Bundesministerin für Wirtschaft und Energie und übernimmt dieses Ressort von Robert Habeck.
Des Weiteren werden Karin Prien (59) als Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Nina Warken (45) als Bundesministerin für Gesundheit, Nachfolgerin von Karl Lauterbach, benannt. Karsten Wildberger (56), ehemals MediaMarkt-Chef, wird neuer Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung. Auch Kulturschaffende finden Platz im Kabinett: Wolfram Weimer (60) wird Kulturstaatsminister. Die neuen Ministerien zeigen einen klaren Fokus auf Themen der Digitalisierung und der Kultur.
Vielseitige Ministerauswahl
Die Liste setzt sich fort mit Patrick Schnieder (CDU), der Bundesminister für Verkehr wird, und Alexander Dobrindt (54, CSU), der das Ressort des Innern und für Heimat übernimmt. Alois Rainer (60, CSU) wird Landwirtschaftsminister, während Dorothee Bär (47, CSU) Ministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt wird. Lars Klingbeil (47, SPD) übernimmt eine Schlüsselposition als Vizekanzler und Finanzminister, während Boris Pistorius (65, SPD) als Verteidigungsminister im Kabinett bleibt.
Die neuen Minister bringen vielfältige Erfahrungen mit: Katherina Reiche hat eine langjährige Karriere in der Wirtschaft hinter sich und war zuvor Hauptgeschäftsführerin des Verbands kommunaler Unternehmen. Karin Prien war bis dato Bildungsministerin in Schleswig-Holstein, während Nina Warken als parlamentarische Geschäftsführerin der Unionsfraktion agierte. Karsten Wildberger bringt seine umfassende Wirtschaftserfahrung, unter anderem bei Eon und Telekom, in die Regierung ein.
Im Anschluss an die Vorstellung des Kabinetts gab Merz einen Organisationserlass heraus, der die Aufgabenverteilung in der neuen Regierung festlegt. Ein neu geschaffenes Ministerium für Digitales und Staatsmodernisierung wird sein Augenmerk auf die Modernisierung des Staates richten. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) übernimmt weiterhin die protokollarische Rolle des Vizekanzlers. Die amtliche Reihenfolge im Kabinett sieht wie folgt aus: Kanzler Merz, Finanzminister Klingbeil, Innenminister Dobrindt (CSU), Außenminister Wadephul (CDU) und Verteidigungsminister Pistorius (SPD).
Merz äußerte sich zu den Herausforderungen seiner Regierung und räumte einen holprigen Start ein, bezeichnete sein Scheitern im ersten Wahlgang zur Kanzlerschaft als „Makel“. Im zweiten Anlauf wurde er mit 325 Stimmen zum Bundeskanzler gewählt. Die erste Kabinettssitzung fand direkt nach der Wahl statt, und Merz dankte seinem Vorgänger Olaf Scholz (SPD) für dessen Arbeit. Die neue Bundesregierung ist nach der Vereidigung im Bundestag vollständig und erhofft sich frischen Schwung für Europa.
Ökonomen zeigen sich erleichtert über die Wahl von Merz, da sie eine handlungsfähige Regierung erwarten. Merz wird als zehnter Kanzler der Bundesrepublik Deutschland vereidigt und ist sich der Verantwortung bewusst. Auf die Situation in Israel angesprochen, kündigte er eine Reise des Außenministers dorthin an. Die AfD wiederum bewertet das Scheitern von Merz im ersten Wahlgang positiv und sieht es als Zeichen für die Schwäche der aktuellen Koalition.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in der Politik, wie das MDR berichtete, stellt Merz fest, dass Bildung und Forschung getrennt werden; das Bildungsministerium wird mit dem Familienressort zusammengelegt, während Forschung neu unter Dorothee Bär gebündelt wird.