Zollernalbkreis

Alarm in Balingen: Gefährliche Tierseuche bedroht Bienenvölker!

Am Donnerstag, dem 9. Mai 2025, wurde in Balingen ein Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut festgestellt. Diese übertragbare, bakteriell bedingte Tierseuche gefährdet die Bienenbrut und die Überlebensfähigkeit von Bienenvölkern erheblich. Der Ausbruch betrifft zahlreiche Bienenvölker, was erhebliche wirtschaftliche und ökologische Schäden hervorrufen kann.

Im Zuge der amtlichen Feststellung der Erkrankung wurde ein Sperrbezirk um die betroffenen Bienenstände eingerichtet. Dieser umfasst die Standorte Stockenhausen, Endingen und Ostdorf. Betroffene Ortsteile sind unter anderem Stockenhausen mit Zillhausen, Burgfelden, Dürrwangen und Teilen von Frommern sowie Endingen mit dem Ortsteil Erzingen und dem Industriegebiet Gehrn. Auch in Ostdorf sind Teile von Geislingen betroffen.

Maßnahmen im Sperrbezirk

Imker innerhalb des Sperrbezirks sind angehalten, ihre Bienenstände unverzüglich dem Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz zu melden. Zudem wurde eine amtliche Untersuchung aller Bienenvölker und Bienenstände angeordnet. Bewegliche Bienenstände, Bienenvölker, Waben und Futtervorräte dürfen nicht aus dem Sperrbezirk entfernt werden, und es ist untersagt, Bienenvölker in das Sperrgebiet zu bringen. Um die Seuche einzudämmen, darf Honig, der den Erreger enthält, nicht an Bienen verfüttert werden. Auch Importhonig kann den Erreger beinhalten und Ausbrüche in Deutschland auslösen.

Für Menschen ist die Amerikanische Faulbrut ungefährlich, sodass Honig aus dem Sperrbezirk bedenkenlos konsumiert werden kann, wie die Schwäbische Zeitung berichtete.

Informationen und Richtlinien zur Bekämpfung

Die Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut bleibt ein zentrales Thema im Bereich der Bienengesundheit. Ein Praxisleitfaden, veröffentlicht 2020 von Dr. Otto Boecking und Dr. Pia Aumeier, zielt darauf ab, den aktuellen Wissensstand über die Erkrankung in die Praxis zu übersetzen. Dieser Leitfaden ergänzt die 2013 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft herausgegebene Leitlinie, die stark an gesetzlichen Grundlagen orientiert ist. Zielgruppen sind Imker, Bienensachverständige, Bienenfachberater und Amtstierärzte.

Die Bekämpfung der AFB erfordert ein gemeinsames Verständnis aller beteiligten Akteure, um die Risiken unzureichender Maßnahmen zu minimieren. Der BienenJournal hebt hervor, dass AFB-Sporen jahrzehntelang infektiös bleiben können und die Entscheidung zur Sanierung oder Tötung von erkrankten Völkern individuell getroffen werden muss. Die Verwendung von Futterkranzproben zur frühzeitigen Erkennung von AFB wird als entscheidend erachtet.