
Der Druck auf die Harvard University durch die US-Regierung hat einen neuen Höhepunkt erreicht. US-Präsident Donald Trump hat mit dem Entzug von Steuervorteilen gedroht und den Status der Institution als eine „politische Organisation“ in Frage gestellt. Diese Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit Vorwürfen, dass Harvard antisemitische Proteste auf dem Campus geduldet habe und eine von Terroristen beeinflusste politische Haltung verteidige, wie Deutschlandfunk berichtete.
In der Folge haben acht Bundesbehörden angekündigt, Zuschüsse an die renommierte Hochschule zu streichen. Dies geschieht im Rahmen einer Initiative der US-Regierung zur Bekämpfung von Antisemitismus. Die Fördergelder in Höhe von mehr als zwei Milliarden Dollar sind bereits eingefroren, während das US-Bildungsministerium die staatliche Unterstützung für insgesamt 60 Hochschulen überprüft. Harvard wird vorgeworfen, propalästinensische Proteste nicht ausreichend unterbunden zu haben und somit die Ideologie der Hamas zu fördern, berichtete Tagesschau.
Anforderungen an Harvard
Die Trump-Regierung hat Harvard aufgefordert, einen Katalog an Informationen zu liefern, der unter anderem die politischen Ansichten von Studierenden und Lehrkräften überprüft. In einem öffentlichen Brief wies Harvard-Präsident Alan Garber die Forderungen zurück und betonte, dass keine Regierung diktieren sollte, was private Universitäten lehren oder wen sie einstellen. Diese Maßnahmen werden von vielen als Teil von Trumps umfassender Kampagne gegen die Freiheit der Forschung in den USA gewertet.
Anderen Hochschulen, wie der Columbia-Universität, ist es bereits gelungen, dem Druck der Regierung nachzugeben. Gleichzeitig zeigen Umfragen, dass über 75% der Wissenschaftler in den USA darüber nachdenken, ins Ausland zu ziehen, was Bedenken über einen möglichen „Brain Drain“ aufgrund des Drucks auf US-Hochschulen aufwirft.