
Am 14. Mai 2025 äußerte die Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz ihre Forderung nach einer zügigen Umsetzung zentraler Verkehrsprojekte in der Region. Die IHK bezeichnete das Sondervermögen von 500 Milliarden Euro der neuen Bundesregierung als eine „historische Chance für Mobilität und Wirtschaftswachstum“. In ihrer Stellungnahme zur Infrastrukturentwicklung betonte sie die Wichtigkeit kluger Investitionen und die rasche Realisierung der im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) festgelegten Projekte.
Die IHK hob hervor, dass die Infrastruktur in der Pfalz entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der Region sei. Sie wies darauf hin, dass Lücken und Engpässe im Verkehrsnetz den Wirtschafts- und Warenverkehr behindern, was zu Verzögerungen für Unternehmen und Arbeitnehmer führt. Ein Handlungsbedarf besteht unter anderem beim Ausbau der A 61 zwischen Speyer und Frankenthal sowie beim Bau der zweiten Rheinbrücke bei Wörth. Auch der Ausbau der B10 zwischen Pirmasens und Landau wurde als wichtig erachtet.
Wichtige Projekte und Herausforderungen
Die IHK stellte fest, dass für den Ausbau der A 61 bereits seit Jahren Baurecht besteht, aber die Arbeiten bisher noch nicht begonnen haben. Eine fehlende zweite Rheinquerung bei Wörth wird als Flaschenhals im Planungsverfahren angesehen. Der Ausbau der B10 zwischen Landau und Pirmasens benötigt zudem noch wichtige Abschnitte, obwohl bereits Teilstücke befahrbar sind. Langwierige Planungsprozesse und bürokratische Hürden verzögern die Umsetzung dieser dringend benötigten Projekte.
Ein weiteres wichtiges Vorhaben ist die Abladeoptimierung am Mittelrhein, die zur Verbesserung der Transportkapazität in der Binnenschifffahrt beitragen soll. Zusätzlich plant die IHK die gezielte Vertiefung der Fahrrinnen zwischen Mainz und Koblenz, um die Wasserstraße Rhein zukunftssicher zu machen. Auch bei der Schiene sieht die IHK Handlungsbedarf, insbesondere in Bezug auf die Reaktivierung von Bahnstrecken wie der Zellertalbahn, der Wieslauterbahn und der Verbindung Landau-Germersheim.
Die IHK forderte die Bundesregierung auf, Verbesserungen im Planungsrecht vorzunehmen, um den Stillstand zu beenden und Investitionen zu ermöglichen. Die zur Verfügung stehenden Mittel bieten eine Gelegenheit, bestehende Schwächen im Verkehrsnetz zu beheben und die Infrastruktur in der Pfalz erheblich zu stärken, wie [mrn-news.de](https://www.mrn-news.de/2025/05/14/ludwigshafen-investitionen-in-die-infrastruktur-ihk-pfalz-fordert-zuegige-umsetzung-zentraler-verkehrsprojekte-fuer-die-region-584523/) berichtete.
Parallel zu diesen Entwicklungen betonte auch die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -baugesellschaft (DEGES) die Notwendigkeit, die Leistungsfähigkeit des Fernstraßennetzes in Deutschland zu sichern. Die DEGES wies darauf hin, dass der Neu- und Ausbau von Bundesfernstraßen hohe finanzielle Mittel erfordere, um die Strecken an die gestiegenen Verkehrsmengen anzupassen. Seit über 15 Jahren arbeitet der Bund im Rahmen Öffentlich-Privater Partnerschaften (ÖPP) mit privaten Unternehmen daran, Autobahnen und Bundesstraßen zu erhalten, zu erneuern und auszubauen.
Die DEGES hob die Vorteile von Öffentlich-Privaten Partnerschaften hervor, darunter eine schnellere Umsetzung der Bauprojekte und überdurchschnittlich hohe Bauqualität. Bei solchen Projekten übernimmt der private Partner einen Teil der Finanzierung, wobei gleichzeitig sichergestellt wird, dass die Infrastruktur im Eigentum des Bundes bleibt. Dieser Ansatz wird als eine Möglichkeit angesehen, die Herausforderungen in der Infrastrukturplanung und -finanzierung zu meistern, wie [deges.de](https://www.deges.de/projekte/projekt/a-61-landesgrenze-rheinland-pfalz-baden-wuerttemberg-autobahnkreuz-frankenthal/) berichtete.