
Der Automobilzulieferer Brose steht vor möglichen gravierenden Veränderungen am Standort Würzburg. Geschäftsführer Raymond Mutz hat in einem offenen Brief an den Betriebsrat deutlich gemacht, dass für das Werk in Würzburg, in dem rund 1.380 Mitarbeiter beschäftigt sind, eine Schließung in Betracht gezogen wird. Diese Überlegungen sind Teil eines größeren Plans, der den Abbau von insgesamt 700 Stellen bis Ende 2025 in Deutschland umfasst, wobei 120 Stellen in Würzburg betroffen wären. Mutz verweist auf mehrere Gründe für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Standorts, darunter Managementfehler, nicht wettbewerbsfähige Personalkosten und Markteinbrüche bei den Abrufzahlen durch Kunden.
Bereits im Februar 2025 wurde bekannt, dass die gesamte Belegschaft in Würzburg gefährdet ist, da die Unternehmensleitung „Veränderungen der Unternehmensstrukturen“ prüft, die zur Schließung führen könnten. Die IG Metall sowie der Betriebsrat haben Alarm geschlagen und fordern ein klares Signal für die Zukunft des Standorts. Norbert Zirnsak von der IG Metall betont die zentrale Bedeutung der Arbeitsplätze für die Region. Die Belegschaft erhielt am 11. Februar 2025 Informationen über die geplanten Maßnahmen und wird am 13. Februar 2025 zu einer Betriebsversammlung im Würzburger Werk eingeladen.
Demonstrationen und Widerstand
Um auf die drohende Schließung aufmerksam zu machen, ist für den 15. Februar 2025 eine Demonstration unter dem Motto „Würzburg wehrt sich! Brose-Aus? Wir lassen das nicht zu!“ geplant. Die Veranstaltung beginnt am Hauptbahnhof und zieht durch die Innenstadt. Die IG Metall empfiehlt den Beschäftigten, keine voreiligen Aufhebungsverträge zu unterzeichnen, und bietet entsprechende Beratung an. Auch der Tarifvertrag, der betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2026 ausschließt, wird in diesem Kontext angesprochen.
Im Dezember 2024 kündigte Brose bereits erste Sparmaßnahmen an, um den steigenden Kosten und einer nicht ausgelasteten Produktion entgegenzuwirken. Die Situation stellt somit eine kritische Phase für das Unternehmen dar. Der Verbleib und die Zukunft des Werks in Würzburg sind derzeit ungewiss, und die Entscheidung der Unternehmensleitung steht noch aus.