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Altersarmut in Deutschland: So sichern Sie sich finanziell ab!

Die Altersvorsorge in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, da die Versorgungslücke im Alter ein wachsendes Problem darstellt. Der finanzielle Rückhalt betrifft dabei alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig von ihrem Beschäftigungsstatus, sei es selbstständig, angestellt oder verbeamtet. Oft erhalten Rentner weniger Rente als ihr vorheriges Einkommen, was zu einem niedrigeren Lebensstandard und Altersarmut führen kann. Laut einer aktuellen Darstellung waren im Jahr 2024 rund 3,54 Millionen Menschen über 65 Jahre von Altersarmut betroffen, was einen Anstieg von 300.000 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der Anteil der von Altersarmut betroffenen Senioren stieg von 18,4 % in 2023 auf 19,6 % in 2024, was ein besorgniserregender Trend ist, wie Merkur berichtete.

Altersarmut wird in Deutschland als relative Armut definiert, die im Vergleich zur restlichen Bevölkerung gemessen wird. Experten empfehlen, rechtzeitig zu prüfen, inwiefern man im Alter finanziell abgesichert ist. Die Stiftung Warentest schlägt vor, dass Rentner etwa 80 % ihres letzten Nettogehalts zur Verfügung haben sollten. Diese Versorgungslücke entsteht durch die Differenz zwischen dem individuellen Bedarf und der gesetzlichen Nettorente oder Nettopension. Um diese Lücke zu schließen, empfehlen Berater wie die Allianz, monatlich oder jährlich 10 bis 15 % des Nettoeinkommens zusätzlich zu sparen. Ein Beispiel: Eine 60-jährige Arbeitnehmerin mit einem Jahreseinkommen von 30.000 Euro netto sollte 3.000 Euro pro Jahr zurücklegen, um über 40 Jahre hinweg 120.000 Euro anzusparen. Es ist zudem wichtig, frühzeitig private Vorsorge zu betreiben, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren.

Ursachen und Lösungsansätze für Altersarmut

Altersarmut in Deutschland wird auch durch die Rente der Babyboomer verstärkt. Sie ist oft ein Thema, das von Betroffenen nur schwer angesprochen wird. In Deutschland betrifft Altersarmut häufig relativ und weniger existenziell. Laut EU-Definition gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn sie weniger als 60 % des mittleren Einkommens hat, wobei der Schwellenwert für Alleinlebende im Jahr 2022 bei 15.000 Euro netto jährlich lag. Damit sind knapp 15 % der Gesamtbevölkerung armutsgefährdet; unter den über 65-Jährigen beträgt diese Quote etwa 20 %, wie Deutschlandfunk berichtet.

Zusammenhangend mit der Thematik zeigt sich, dass 40 % der Menschen in Deutschland nicht die Möglichkeit haben, während ihres Erwerbslebens zu sparen. Zwei Drittel der Bevölkerung befürchtet, im Alter arm zu sein, wobei Frauen stärker betroffen sind. Sie erhalten im Durchschnitt 46 % weniger Rente als Männer. Der Gender-Pay-Gap von 18 % trägt zu dieser Rentenlücke bei. Besonders in Westdeutschland sind Frauen gefährdet, während in Ostdeutschland Männer häufiger von Altersarmut betroffen sind. Zudem sind Soloselbstständige oft unzureichend abgesichert, und Migranten haben unterschiedliche Rentenansprüche abhängig von ihrem Herkunftsland.