
Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen in Baden-Württemberg stellt im Jahr 2025 rund 247,52 Millionen Euro für 307 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen in 275 Städten und Gemeinden zur Verfügung. Ziel der Maßnahmen ist die Verbesserung der Lebensqualität sowie die zukunftsfeste Gestaltung der Städte und Gemeinden. Ministerin Nicole Razavi betonte die Bedeutung der finanziellen Unterstützung für die Bewältigung städtebaulicher Herausforderungen.
Durch die Förderungen sollen insgesamt rund 24.000 neue Wohnungen geschaffen werden, wobei etwa 23.900 dieser Einheiten durch Bewilligungen in den kommenden Jahren entstehen sollen. Darüber hinaus sind umfassende Modernisierungen von 12.800 Wohneinheiten geplant. Die Fördermaßnahmen beinhalten auch die Schaffung von Grünanlagen, Spielplätzen, Jugendhäusern und Kindergärten.
Details zu den Erneuerungsmaßnahmen
Unter den unterstützten städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen befinden sich 52 neue Projekte sowie 255 Sanierungsgebiete. Von den insgesamt 247,52 Millionen Euro werden etwa 76,74 Millionen Euro vom Bund bereitgestellt. Die Städtebauförderung zielt darauf ab, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Ortskerne zu stärken. Beispielprojekte sind die Gemeinde Baindt mit 100 neuen Wohneinheiten im Sanierungsgebiet „Ortskern II“, die Gemeinde Gosheim mit 152 neuen Wohneinheiten im Sanierungsgebiet „Ortsmitte III“ und die Gemeinde Bösingen, die eine barrierearme Seniorenwohnanlage mit Mediathek und Multifunktionsraum plant.
Ein besonders wichtiger Aspekt der Förderungen ist auch die Anpassung an den Klimawandel. So plant die Stadt Freiburg die energetische Sanierung einer denkmalgeschützten Wohnanlage, während die Stadt Friedrichshafen ein treibhausgasneutrales Stadtteilprojekt mit 407 neuen Wohneinheiten umsetzt. In Stuttgart wird der Bismarckplatz als „Schwammplatz“ gestaltet, um das Stadtklima zu verbessern. Darüber hinaus liegt ein weiterer Schwerpunkt der Städtebauförderung auf der Entwicklung von Gewerbebrachen; hierzu zählen beispielsweise die Konversion einer Industriebrache in der Stadt Maulbronn und die Entwicklung eines gemischten Quartiers in der Gemeinde Bisingen.
Die Städtebauförderung existiert seit 1971 und hat bislang über 900 Kommunen in Baden-Württemberg unterstützt, wobei mehr als neun Milliarden Euro an Bundes- und Landesfinanzhilfen bereitgestellt wurden. Ministerin Razavi betonte, dass jeder Fördereuro durchschnittlich acht Euro an Folgeinvestitionen auslöst. Für die Städte und Gemeinden stellt die finanzielle Unterstützung eine wesentliche Hilfe dar, um den vielfältigen städtebaulichen Herausforderungen zu begegnen.
Zusätzlich sind bei der Neuaufstellung oder Überarbeitung von Integrierten Stadtentwicklungskonzepten (ISEK) Klimaschutz und Klimafolgenanpassung obligatorische Themen. Dies umfasst konkrete Maßnahmen zur treibhausgasneutralen Verwaltung, klimaschützenden Siedlungsentwicklungen und energieeffizientem Bauen, wie [staedtebaufoerderung.info](https://www.staedtebaufoerderung.info/DE/Praxis/ArbeitshilfenLeitfaeden/ISEK/0_Einstieg/AktuelleTrends/Klimaschutz/klimaschutz_node.html) berichtete. Wichtige Maßnahmen umfassen die Entsiegelung und Neubepflanzung sowie die Entwicklung von klimaschutzgerechten urbanen Strukturen, die das Lebensumfeld für alle Bevölkerungsgruppen verbessern sollen.