
Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen in Baden-Württemberg hat ein neues Städtebauförderprogramm aufgelegt, das für das Jahr 2025 ein erhebliches Fördervolumen von rund 247,52 Millionen Euro für 307 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen in 275 Städten und Gemeinden bereitstellt. Dies wurde am 14. Mai 2025 bekanntgegeben. Die Initiative zielt darauf ab, die Lebensqualität in den betroffenen Kommunen zu verbessern und eine zukunftsfeste Gestaltung der Städte und Gemeinden zu ermöglichen. Ministerin Nicole Razavi unterstrich die Bedeutung dieser finanziellen Hilfen zur Bewältigung städtebaulicher Herausforderungen.
Ein zentrales Ziel des Förderprogramms ist die Schaffung von insgesamt etwa 24.000 neuen Wohnungen; darunter werden rund 23.900 Einheiten durch Bewilligungen in den kommenden Jahren erwartet. Des Weiteren sieht das Programm die umfassende Modernisierung von etwa 12.800 Wohneinheiten vor. Zu den geförderten Maßnahmen zählen auch die Schaffung von Grünanlagen, Spielplätzen, Jugendhäusern sowie Kindergärten. Zu den 307 unterstützten Maßnahmen gehören 52 neue Vorhaben und 255 Sanierungsgebiete. Von den 247,52 Millionen Euro werden etwa 76,74 Millionen Euro vom Bund bereitgestellt. Die Städtebauförderung fördert zudem die Entwicklung bezahlbaren Wohnraums und die Stärkung der Ortskerne.
Beispiele und Schwerpunkte
Zahlreiche Projekte sollen in den kommenden Jahren realisiert werden. So sind beispielsweise in der Gemeinde Baindt 100 neue Wohneinheiten im Sanierungsgebiet „Ortskern II“ geplant. In der Gemeinde Gosheim sollen 152 neue Wohneinheiten im Sanierungsgebiet „Ortsmitte III“ entstehen, während die Gemeinde Bösingen eine barrierearme Seniorenwohnanlage mit einer Mediathek und einem Multifunktionsraum umsetzen möchte. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Anpassung an den Klimawandel, die ebenfalls Bestandteil der Städtebauförderung ist. Die Stadt Freiburg plant die energetische Sanierung einer denkmalgeschützten Wohnanlage, während Friedrichshafen ein treibhausgasneutrales Stadtteilprojekt mit 407 neuen Wohneinheiten umsetzen möchte. Auch Stuttgart wird aktiv, indem der Bismarckplatz als „Schwammplatz“ zur Verbesserung des Stadtklimas gestaltet wird.
Die Städtebauförderung hat seit ihrer Einführung im Jahr 1971 mehr als neun Milliarden Euro an Bundes- und Landesfinanzhilfen für über 900 Kommunen in Baden-Württemberg bereitgestellt. Mit jedem Fördereuro werden durchschnittlich acht Euro an Folgeinvestitionen ausgelöst.
Ein weiterer Schwerpunkt des Programms liegt in der Entwicklung von Gewerbebrachen. Die Stadt Maulbronn plant die Konversion einer Industriebrache, während die Gemeinde Bisingen ein gemischtes Quartier entwickeln möchte. Solche Maßnahmen zielen nicht nur auf die Aufwertung von Ortskernen, sondern auch auf die Anpassung an wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Veränderungen.
Zusätzlich dazu betonte die Recherche auf dem Portal der Städtebauförderung, dass bei der Neuaufstellung oder Überarbeitung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) Klimaschutz und Klimafolgenanpassung obligatorische Themen sind. Dies schließt konkrete Ziele und Maßnahmen ein, die in den Handlungsfeldern der kommunalen Klimapolitik verankert sind, darunter die treibhausgasneutrale Verwaltung, klimaverträgliche Siedlungsentwicklung sowie energieeffizientes Bauen und Sanieren. Diese fachlichen Ansätze sollen die Lebensqualität und Umweltgerechtigkeit in den Städten langfristig verbessern, insbesondere für benachteiligte Bevölkerungsgruppen.
Weitere Details zu den spezifischen Klimaschutzmaßnahmen und Praxisbeispielen sind auf den Webseiten der Städtebauförderung zu finden.