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Die SHW AG, ein bedeutender Arbeitgeber in Bad Schussenried, Aalen und Tuttlingen, sieht sich inmitten der finanziellen Schwierigkeiten ihrer Muttergesellschaft, der Pierer Industrie AG, in einer unsicheren Lage. Wolfgang Plasser, Vorstandsvorsitzender der SHW AG, bestätigte in einem aktuellen Bericht, dass eine Trennung von SHW in den kommenden Jahren denkbar sei. Die Pierer Industrie AG, zu der auch die insolvente KTM AG gehört, hat ein Restrukturierungsverfahren eingeleitet, um ihre finanziellen Probleme zu bewältigen.
Am 30. Januar 2025 äußerte Plasser, dass die Pierer AG möglicherweise in den nächsten zwei Jahren Kapitalbedarf haben könnte, was durch den Verkauf von Beteiligungen gedeckt werden könnte. Ob und in welchem Umfang dies die SHW AG betreffen wird, ist jedoch weiterhin unklar. Plasser betonte, dass SHW keine Geschäftsbeziehungen zur KTM AG unterhält und finanziell unabhängig innerhalb der Pierer-Gruppe agiert. Wichtig ist auch, dass SHW in guter finanzieller Lage ist, trotz der Schwierigkeiten ihrer Muttergesellschaft.
Auswirkungen der Krise und Mitarbeiterentwicklung
Die laufenden Insolvenzverfahren rund um die KTM AG sollen Ende Februar abgeschlossen sein. In Bezug auf die Arbeitsplätze der SHW-Mitarbeiter erklärte Plasser, dass diese sich nicht mehr Sorgen machen sollten als ihre Kollegen in der Automobilindustrie. Während die Auftragslage der SHW AG gemischt ist, präsentiert sich das Geschäft im Rennsport- und Luxusautomobilsektor als stabil. Allerdings hat der traditionelle Automobilbereich mit einem schwächeren Auftragsbestand zu kämpfen.
In Aalen und Bad Schussenried erzielte die SHW AG im Jahr 2024 Umsätze, die dem Vorjahr entsprechen, während die Rückgänge in bestimmten Bereichen wie der Elektromobilität bemerkbar sind. In Schussenried wurden bereits 70 Stellen abgebaut und Kurzarbeit eingeführt, um den Herausforderungen zu begegnen. Plasser wies außerdem auf die Notwendigkeit hin, neue Märkte und Produkte zu erschließen, um die Abhängigkeit von der Automobilindustrie zu verringern. Dies sei besonders relevant angesichts der hohen Energiekosten und der Inflation, die die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland beeinträchtigen.
Die SHW AG beschäftigt weltweit rund 1800 Mitarbeiter, davon 400 am Stammsitz in Aalen. Ein großer Auftrag für eine Komponente eines Verbrennungsmotors sichert die Auslastung des Standorts Aalen. Die Pankl AG hält 89 Prozent der Anteile an SHW AG, was die strategische Bedeutung der Tochtergesellschaft innerhalb der Pierer-Gruppe untermauert.
In Anbetracht der unsicheren wirtschaftlichen Lage ist es für die SHW AG entscheidend, die interne Effizienz zu steigern und die Produktionsprozesse gegebenenfalls zu automatisieren, um den steigenden Kosten entgegenzuwirken.