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Fake-Blitzer in Frittlingen: Verhüllung sorgt für neue Verkehrsdiskussion!

In Frittlingen, Baden-Württemberg, sorgte ein Fake-Blitzer für bundesweite Aufmerksamkeit. Laut [stern.de](https://www.stern.de/gesellschaft/regional/baden-wuerttemberg/verkehr–blitzer-attrappe-nun-verhuellt—wieder-klagen-ueber-raser-35610012.html) hat die Polizei angeordnet, dass die Attrappe verhüllt wird. Der Eigentümer des Grundstücks hat die Verhüllung übernommen, während die Identität des Verursachers unbekannt bleibt. Die rechtliche Lage rund um den Fake-Blitzer ist jedoch noch unklar.

Thilo Wenzler, der Stuckateur, der das Grundstück besitzt, berichtete, dass sich der Verkehr während der Zeit, als der Fake-Blitzer sichtbar war, beruhigte. Nach der Verhüllung habe der Verkehr jedoch wieder zugenommen, was zu teilweise dramatischen Szenen führte. In der Nähe des Fake-Blitzers steht eine Geschwindigkeitsmessanlage, und Wenzler vermutet, dass die Attrappe Auswirkungen auf das Fahrverhalten hatte.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Bedenken

Im Inneren des Fake-Blitzers befindet sich kein Blitzgerät, sondern lediglich ein leeres Gurkenglas. Der Polizei zufolge ist es nicht per se strafbar, einen Fake-Blitzer aufzustellen, solange dieser nicht fälschlicherweise behördliche Funktionen vortäuscht. Das Polizeirevier Spaichingen prüft die Situation bezüglich möglicher rechtlicher Konsequenzen. Ralf Sakowski, ein Fachanwalt für Verkehrsrecht, äußerte Bedenken hinsichtlich der rechtlichen Situation eines Fake-Blitzers.

Auch in einer [Recherche von SWR](https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/fake-blitzer-attrappe-geschwindigkeit-100.html) wurde festgestellt, dass solche Attrappen in Frittlingen, die Autofahrer zum langsamen Fahren bewegen sollen, positives Feedback von Anwohnern erhalten haben. Sie berichteten von einem vorsichtigeren Fahrverhalten nach der Installation des Fake-Blitzers, der täuschend echt am Ortsausgang auf einem Privatgrundstück steht.

Ähnliche Aktionen in anderen Städten Baden-Württembergs, wie in Weinheim und Blumberg, zeigen, dass die Effektivität solcher Attrappen lokal anerkannt wird. Blumbergs Bürgermeister Markus Keller (CDU) bestätigte die positive Wirkung der Attrappen. Sakowski erklärte zudem, dass Fake-Blitzer von echten Blitzern zu unterscheiden sein müssen, um rechtliche Probleme zu vermeiden. Zwei Paragrafen aus dem Strafgesetzbuch könnten in diesem Zusammenhang relevant sein, insofern sie keine Amtshandlungen anmaßen oder ein Verkehrshindernis schaffen.

Das Risiko rechtlicher Probleme erhöht sich durch die Verwechslungsgefahr mit echten Blitzern, zumal abruptes Bremsen seitens der Autofahrer möglicherweise Auffahrunfälle zur Folge haben könnte. Anwohner hatten auch „Freiwillig 30“-Schilder angebracht, die jedoch abgebaut werden mussten, da sie echten Verkehrsschildern zu ähnlich waren. Ein Gericht entschied, dass nur Behörden Geschwindigkeitsbeschränkungen festlegen dürfen.