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Hochwasserschutz für Friedrichshafen: So wird die Rotach sicherer!

Die Stadt Friedrichshafen plant umfangreiche Maßnahmen zum Hochwasserschutz an der Rotach, um die Kernstadt vor den Gefahren eines 100-jährigen Hochwassers zu schützen. Wie die Schwäbische Zeitung berichtete, erläuterten Mitglieder der Stadtverwaltung und Experten die Einzelheiten des Projekts im Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt (PBU). Es besteht ein hohes Hochwasser-Risiko an der Rotach, mit möglichen Schäden von bis zu 100 Millionen Euro bei einem Jahrhunderthochwasser. Die Kosten für das Hochwasserschutzprojekt belaufen sich auf etwa 20 Millionen Euro.

Zentral für die geplanten Maßnahmen sind ca. 2,5 Kilometer lange Schutzelemente, die von der Brücke nördlich des Stadtwerks bis zur Mündung in den Bodensee verlaufen sollen. Bei niedrigem Höhenbedarf von bis zu 1,20 Meter sollen Erdwälle zum Einsatz kommen, während bei höherem Schutzbedarf Betonwände vorgesehen sind. Diese sollen zusätzlich funktionale Elemente wie Treppen oder Bänke integrieren. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, den „naturhaften Flussraum“ möglichst wenig zu beeinträchtigen und die Bürgererfahrung entlang der Rotach zu verbessern.

Geplante Maßnahmen und Herausforderungen

Das Projekt umfasst auch die Schaffung geplanter Wegeverbindungen und Plattformen für die Bürger, um die Erlebbarkeit des Flusses zu erhöhen. Der Parkplatz Maierhöfle wird in eine Ausgleichsfläche umgewandelt, nachdem geschützte Auwaldflächen für den Hochwasserschutz entfernt werden müssen. Laut aktuellem Plan sollen dort noch 70 Parkplätze erhalten bleiben, was einen Verlust von etwa 450 Parkplätzen bedeutet. Es gibt jedoch Unklarheiten über die Schutzmaßnahmen nördlich der Lindauer Straße, wo möglicherweise 15 große Bäume für eine 1,30 Meter hohe Betonmauer weichen müssen.

Ein weiterer Aspekt des Projekts umfasst den Rückbau von Teilen der Schrebergärten an der Rotach, um Platz für Erdwälle zu schaffen. Die Verwaltung hat angekündigt, im März eine neue Sitzungsvorlage zu präsentieren, die auf frühere Diskussionen eingeht. Ziel ist es, die Planfeststellungsunterlagen noch in diesem Jahr einzureichen und die Bauarbeiten ab 2027 in Abschnitten zu beginnen, von Nord nach Süd.

Wie die Stadt Friedrichshafen informiert, wurde die frühe Bürgerbeteiligung bereits abgeschlossen, und eingegangene Stellungnahmen werden nun bearbeitet. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens wird erneut die Möglichkeit zur Abgabe von Stellungnahmen bestehen. Das Ziel des Vorhabens ist es, das Stadtgebiet bis zu einem hundertjährlichen Hochwasser hochwasserfrei zu gestalten. Die Planung sieht eine Kombination aus Wällen, Dämmen und Wänden vor, um den Hochwasserschutz entlang der Rotach zu verbessern.