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Brand in Heidelberger Synagoge: Großeinsatz der Polizei am Freitagabend!

In Heidelberg kam es am späten Freitagabend zu einem Polizeieinsatz, der durch ein aus Unachtsamkeit in Brand geratenes Stofftuch in einer Synagoge ausgelöst wurde. Polizeibeamte bemerkten ein flackerndes Licht im Inneren der Synagoge und entdeckten bei näherer Untersuchung das brennende Tuch im Foyer. Die Feuerwehr wurde alarmiert und konnte das Feuer schnell löschen.

Die Polizei umstellte das Gebäude und durchsuchte es, setzte jedoch nach kurzer Zeit die Entwarnung in Kraft. Ein Mann, der berechtigt in der Synagoge war, hatte das Tuch versehentlich mit einer Kerze angesteckt. Während des Löschversuchs fiel das Tuch zu Boden. Glücklicherweise gab es keine Verletzten und auch keinen entstandenen Sachschaden. Zudem stellte die Polizei keine Straftaten fest. In Anbetracht der aktuellen bundesweiten Gefährdungslage werden Hinweise zu sensiblen Gebäuden jedoch ernst genommen, wie haz.de berichtete.

Historische Kontextualisierung

Der Vorfall in Heidelberg hat in Anbetracht der Geschichte der jüdischen Gemeinden in Deutschland besondere Resonanz. Der 9. November 1938 gilt als Zivilisationsbruch, der auch als „Reichskristallnacht“ bekannt ist. An diesem Tag wurden mehr als 1300 Menschen durch jüdische Pogrome der Nationalsozialisten ermordet, über 1400 Synagogen und Betstuben verwüstet, und etwa 7500 Geschäfte geplündert. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat alte Ängste bei vielen Juden in Deutschland wiedererweckt, was zu einem verstärkten Schutz jüdischer Einrichtungen führte.

Bis heute müssen jüdische Einrichtungen von der Polizei bewacht werden. Es gab wiederholt Anschläge auf Synagogen, wie beispielsweise in Halle 2019 und Oldenburg 2024. Aktuell gibt es in Deutschland mehr als 100 für den Gottesdienst genutzte Synagogen und 31 Betsäle. Historiker betonen die Bedeutung des 9. November 1938 als Wendepunkt in der Geschichte, welcher den Übergang von Diskriminierung zur systematischen Verfolgung und letztlich zur Schoah markierte, wie juedische-allgemeine.de berichtete.