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Einsatzkräfte der Feuerwehr Heilbronn: Tauchen in tückischen Gewässern!

Die Feuerwehr Heilbronn ist bundesweit einzigartig, da alle Einsatzkräfte auch ausgebildete Berufstaucher sind. Diese besondere Qualifikation kommt vor allem bei Einsätzen in Gewässern zum Tragen, die zunehmend wichtiger werden. Bei einem tragischen Unglück in Dörzbach, Hohenlohekreis, stießen die Feuerwehrtaucher an ihre Grenzen, als sie am 13. Februar entscheiden mussten, ob sie in trübes Wasser abtauchen sollten, ohne genaue Informationen über den Standort des verunglückten Fahrzeugs zu haben. Die Jagst, in der das Auto versank, hat eine tückische Strömung und kann sich schnell vertiefen.

Stunden nach dem Unglück wurde die Fahrerin tot an einer Flussböschung gefunden, während das Fahrzeug bis zum folgenden Montag im Flussbett blieb. Die Feuerwehrtaucher untersuchten das Auto unter Wasser, um weitere Opfer auszuschließen, und befestigten Bergungsseile, um das Wrack zu bergen. Die Feuerwehr Heilbronn führt jährlich etwa 10 bis 15 Wasserrettungseinsätze durch, um gerechtfertigte Notlagen zu bewältigen. Die Tauchausbildung bei der Feuerwehr Heilbronn dauert elf Wochen und umfasst mindestens 50 Tauchgänge.

Psychische Belastung und Ausbildung

Die psychische Belastung bei Taucheinsätzen ist höher als bei Brandeinsätzen, da die Taucher oft allein agieren müssen. Um diese Einsätze zu verarbeiten, stehen Notfallseelsorger den Einsatzkräften zur Verfügung. Darüber hinaus werden Einsätze im Team besprochen und reflektiert, woraufhin die Einsatzkräfte auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet werden.

Die Tauchergruppe der Feuerwehr Heilbronn ist für die Rettungen an und auf Gewässern zuständig, und das Einsatzgebiet erstreckt sich über die Stadt und den Landkreis Heilbronn. Rund um die Uhr ist mindestens ein Tauchtrupp einsatzbereit, wobei bei Bedarf weitere Taucher nachalarmiert werden. Die Entwicklung des Tauchdienstes reicht bis ins Jahr 1973 zurück, als die ersten Taucher in Stuttgart ausgebildet wurden.

Aktuell sind 39 Feuerwehrtaucher aktiv, die eine spezielle Aus- und Fortbildung durchlaufen haben. Die praktische und theoretische Tauchausbildung in Heilbronn dauert etwa zehn Wochen und umfasst ebenfalls 50 Tauchgänge, wobei jeder Taucher jährlich mindestens zehn Tauchgänge absolvieren muss, um als Einsatztaucher eingesetzt werden zu können. Die Taucher sind neben der Wasserrettung auch für technische Hilfeleistungen, Eisrettung und Hochwassereinsätze zuständig. Bei Alarmstichwort „Wasserrettung“ rüsten sich die Taucher während der Anfahrt aus und besetzen den GW-Wasserrettung.