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Karlsruhe im Feier-Nieder: Clubs kämpfen ums Überleben!

Der Betreiber des Nachtwerks Karlsruhe, Gerhard Fink, sieht die Clubkultur in der Stadt in ernsthafter Gefahr. Damit spricht er ein bundesweites Problem an, das durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde. Laut einem Bericht von ka-news.de ist die Zahl der Gäste an Freitagabenden in Finks Club von früher 1.200 auf derzeit 500 bis 800 gesunken. Fink, der seit 2005 das Nachtwerk führt und über 30 Jahre Erfahrung in der Clubbranche hat, ist besorgt, dass eine Generation von Partygängern verloren gegangen ist.

Die sogenannte „Corona-Generation“ habe nie gelernt, feiern zu gehen, da soziale Medien und Chaträume die neuen Treffpunkte geworden sind. Fink und DJ Peter Sailer bemerken außerdem, dass junge Menschen oft keine Netzwerke zum Ausgehen bilden. Viele Gäste zeigen nach der Isolation weniger Energie, um sich unter Menschen zu bewegen. Zudem führt die finanzielle Unsicherheit dazu, dass das Publikum vorsichtiger mit Geld umgeht und weniger ausgibt, was sich negativ auf die Clubbesuche auswirkt.

Schwierigkeiten der Clubkultur

Ein weiterer Bericht von ZDF thematisiert die zunehmenden Schließungen von Clubs und Festivals in Deutschland sowie den Rückgang der Clubgründungen seit 2021. Der Verband der Musikspielstätten Deutschland e.V. hat darauf hingewiesen, dass Nachfolgeprobleme bei Clubbetreibern bestehen, die aufgrund finanzieller Risiken immer schwieriger zu lösen sind. Während große Konzerte eine hohe Zuschauerzahl anziehen, leiden Clubs unter den negativen Auswirkungen von Corona und Inflation.

Zudem kritisieren viele die unzureichende finanzielle Unterstützung für Clubs, obwohl der Festivalförderfonds des Bundes im Jahr 2024 Musikfestivals mit 5 Millionen Euro unterstützt, besonders kleinere und mittlere Veranstaltungen. Nur etwa 20 Prozent der über 800 Antragssteller erhalten tatsächlich Förderungen.

Fink hat in seinem Club mittlerweile neue Zielgruppen erschlossen, darunter BDSM-Partys und LGBTQ-Events, die zu den beliebtesten Veranstaltungen zählen. Trotzdem bleibt die Situation der Clubs in Karlsruhe und deutschlandweit angespannt, da aktuelle Trends und finanzielle Unsicherheiten den Fortbestand der Clubkultur gefährden.