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Warnstreik der Post: 20.000 Pakete bleiben in Karlsruhe liegen!

Die Kommunikationsgewerkschaft DPV hat zu Warnstreiks bei der Deutschen Post in Karlsruhe und Umgebung aufgerufen. Der Warnstreik erstreckt sich von Donnerstagmorgen bis Samstagabend und betrifft die Post-Niederlassung Betrieb Karlsruhe, einschließlich der Paket-Zustellbasis in Karlsruhe-Knielingen sowie Zustellstützpunkten in Rastatt, Bad Bergzabern und Landau. In diesem Niederlassungsbereich sind rund 6.000 Beschäftigte tätig. Der Warnstreik wird voraussichtlich dazu führen, dass bis zu 20.000 Pakete und mehr als 10.000 Briefe nicht zugestellt werden können, wie [WELT](https://www.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article255073266/Warnstreik-bei-der-Post-im-Raum-Karlsruhe.html) berichtete.

Die DPVKOM fordert ein Entgeltplus von 8% für etwa 170.000 Beschäftigte der Post in Deutschland, was monatlich 350 Euro entspricht. Im Gegensatz dazu fordert die Gewerkschaft Verdi eine Erhöhung von 7%. Das Management der Deutschen Post betrachtet solche Entgelterhöhungen als wirtschaftlich nicht darstellbar, insbesondere aufgrund sinkender Briefmengen und des hohen Investitionsbedarfs in klimaschonende Logistik.

Hintergründe der Tarifverhandlungen

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Post und Verdi hatten am Dienstag begonnen. Verdi, die einflussreichste Gewerkschaft bei der Post, führt die Gespräche, die für alle Tarifbeschäftigten, einschließlich DPVKOM-Mitglieder und nicht gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter, gelten. Vor dem aktuellen Verhandlungsauftakt gab es bereits Arbeitsniederlegungen in der Post-Niederlassung Magdeburg, die jedoch nur geringfügige Auswirkungen auf die Zustellungen hatten, mit einer Verzögerung von einem Tag.

Zur Vorbereitung auf die Tarifauseinandersetzung führte ver.di eine Mitgliederbefragung durch, die im Zeitraum vom 21. Oktober bis zum 22. November 2024 stattfand. An dieser Umfrage nahmen über 45.000 Mitglieder bundesweit teil. Rund 90 Prozent der Beschäftigten erhalten ein Bruttogehalt zwischen 2.448 Euro und 3.430 Euro. Trotz der guten wirtschaftlichen Lage der Deutschen Post liegen die Löhne unter dem Medianeinkommen, was aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten, insbesondere Mieten und Lebensmittel, eine Lohnerhöhung erforderlich macht. Darüber hinaus sind die Arbeitsbedingungen für Brief- und Paketzusteller*innen sowie Verlader*innen körperlich anstrengend, was zu einem überdurchschnittlich hohen Krankenstand in der Branche führt, wie [ver.di](https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++126939e0-92d7-11ef-b8a9-abe46bff1c52) berichtete.

Die Zusteller*innen sind zudem extremen Wetterbedingungen ausgesetzt und müssen schwere Pakete, teilweise bis zu 31,5 kg, ausliefern. Das Thema Zustellgewicht bleibt ein politisch relevantes Anliegen für ver.di, während die Reform des Postgesetzes zwar beschlossen, jedoch offene Fragen zur 20-Kilo-Grenze für Ein-Personen-Zustellungen hinterlässt. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat bis Ende des Jahres Zeit, um Kriterien für Pakete über 20 kg festzulegen.