Ludwigsburg

Kampf um den Standort: Beschäftigte von Feintool wehren sich gegen Stellenabbau!

In Sachsenheim ist die Belegschaft von Feintool in Alarmbereitschaft. Andreas Ivenz, der Betriebsrat von Feintool, teilte mit, dass die Beschäftigten aktiv für den Erhalt des Standorts kämpfen und sich im „Aktionsmodus“ befinden. Der Schweizer Konzern feierte vor kurzem die 40-jährigen Betriebsjubiläen einiger Mitarbeiter, die teils bereits in dritter Generation am Standort tätig sind. Dennoch droht dem Werk ein drastischer Stellenabbau, da das Unternehmen plant, bis 2027 rund 200 der 450 Arbeitsplätze abzubauen und die Produktion vollständig einzustellen.

Die Unruhe in der Belegschaft ist aufgrund dieser Ankündigungen groß. Gewerkschaftliche Vorschläge zur Erhaltung des Standorts wurden von der Arbeitgeberseite zurückgewiesen. Ivenz beschreibt die Stimmung im Betrieb als frustriert, da viele Beschäftigte an eine positive Wende geglaubt hatten. Sollte es nicht zu konstruktiven Verhandlungen kommen, sieht Ivenz die Belegschaft gezwungen, mit einer „Resthoffnung“ in die Zukunft zu blicken.

Geplante Standortschließung und Reaktionen

Die Feintool AG hat die Mitarbeiter in Sachsenheim über die geplante Produktions Einstellung bis Ende 2027 informiert. In ersten Gesprächen zeigte CEO Herr Greiner zwar Bereitschaft, über nachhaltige Lösungen zu diskutieren, doch der Vorschlag des Betriebsrats zur Sicherung des Standorts, der unter anderem die Integration von Verwaltung und Technischem Service in das Hauptwerk vorsieht, wurde seitens des Unternehmens abgelehnt. Der Verwaltungsrat beschloss, nicht weiter über den Erhalt des Standorts zu verhandeln.

Betriebsratsvorsitzender Ivenz äußerte seinen Unmut über diese Entscheidung und bezeichnete sie als unseriös. Frank Nick vom IMU Institut betonte, dass ohne Zusammenarbeit zwischen den Parteien keine Lösung gefunden werden könne. Teile der Gebäude könnten verkauft werden, während die Innovationsprojekte wie „Glulock“ weiterhin aus Sachsenheim hervorgehen könnten.

Die lokale Gemeindepolitik zeigt sich ebenfalls besorgt über die zukünftige Entwicklung, und die Initiative „Sachsenheimer für Sachsenheim“ bietet ihre Solidarität an. Ivenz forderte zudem Bürgermeister Albrich auf, den Betriebsrat zu besuchen. Am 29. März 2025 findet im Hasenheim in Sachsenheim eine Mitgliederversammlung der IG Metall statt, in der das weitere Vorgehen diskutiert wird. Pressevertreter sind zur Veranstaltung ab 11:30 Uhr eingeladen.