
Das Ortenau-Klinikum Offenburg-Kehl wurde beim dritten Deutschen Hebammenpreis für sein herausragendes Geburtshilfekonzept ausgezeichnet. Der Preis, der im Rahmen des 18. Deutschen Hebammenkongresses in Münster verliehen wurde, honoriert den innovativen Ansatz des Klinikums in der Kategorie „Team“ und richtet besonderes Augenmerk auf das Thema Gewalt in der Geburtshilfe.
Die Jury, bestehend aus sieben Mitgliedern, würdigte das Hebammen-Team für seine Bemühungen, eine sichere und unterstützende Umgebung für werdende Mütter zu schaffen. Das Konzept umfasst Gespräche mit Eltern sowie Erkenntnisse aus interprofessionellen Arbeitsgruppen. Wöchnerinnen profitieren von einem leitfadengestützten Geburtsnachgespräch und der Option, eine Psychologin zu konsultieren. Zudem wird bei der Entlassung ein Fragebogen zur Erfassung des Risikos einer posttraumatischen Belastungsstörung bereitgestellt. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Frauen sich gehört und wahrgenommen fühlen, was durch positive Rückmeldungen bestätigt wird.
Engagement und Professionalität in der Geburtshilfe
Die Initiatoren des interdisziplinären Konzepts, Sarah Schulze, Ingrid Vogt und Frank Madundo, haben mit ihren Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung in der Geburtshilfe geleistet. Der Deutsche Hebammenpreis wird in verschiedenen Kategorien verliehen, darunter „Teams“, „Herausragende individuelle Innovation und Kreativität“ sowie „Außergewöhnliche Ansätze in der Ausbildung“. Ziel der Auszeichnung ist es, das Engagement und die Professionalität von Hebammen in Deutschland sichtbar zu machen. Der Deutsche Hebammenverband (DHV) ist dabei der größte Hebammenberufsverband des Landes mit 16 Landesverbänden.
In einem anderen Kontext berichtet die taz, dass es bei Geburten in Kliniken Berichte über junge Frauen gibt, die lange Anfahrtswege zu Geburtskliniken zurücklegen mussten, wo häufig kein Platz zur Verfügung stand. Geplante Kaiserschnitte können zu langen Wartezeiten führen, und es gibt Bedenken hinsichtlich der Risikobewertung, wenn eine Hebamme für mehrere Gebärende zuständig ist. Eine Frau, die drei Kinder zur Welt brachte, schildert ihre Erfahrungen sowohl mit Hausgeburten als auch mit Klinikgeburten und hebt hervor, dass eine Hebamme stets zur Verfügung stehen sollte, um traumatische Erlebnisse zu vermeiden.
Der Artikel betont die Bedeutung einer adäquaten Betreuung während der Geburt und beschreibt die Geburt als ein außergewöhnliches Ereignis, das eng mit Fragen von Leben und Tod verbunden ist. Kritisiert wird der Trend, an wesentlichen Ressourcen für Mütter und Kinder zu sparen, was in der aktuellen Diskussion um die Geburtshilfe in Deutschland stärker in den Fokus rückt.