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Klimapositive Waldwirtschaft: Offenburg geht neue Wege für den Wald!

Am 21. März 2025 wird der Internationale Tag des Waldes gefeiert, der in diesem Jahr unter dem Motto Waldschutz, Klimawandel und Zukunft des Waldes steht. Anlässlich dieses Tages hat die Stadt Offenburg eine umfassende Ausstellungsreihe mit dem Titel „O(H) WALD“ in der Städtischen Galerie ins Leben gerufen, die bis zum 24. April zu sehen ist. Im Rahmen dieser Veranstaltung führte die Stadt ein Interview mit Andreas Broß, dem stellvertretenden Abteilungsleiter Forst und Revierleiter, der über die klimapositive Waldwirtschaft der Stadt informierte.

Die Stadt Offenburg setzt auf nachhaltige Projekte in der Waldwirtschaft und hat einen 10-Jahres-Plan zur Analyse des Ist-Zustands des Stadtwaldes sowie zur Holz-Nutzungsplanung ins Leben gerufen. Der Plan legt den Fokus auf ökologische, soziale und ökonomische Aspekte, einschließlich der Erholung, Ausbildung sowie des Holzverkaufs. Ein zentrales Ziel ist die Förderung einer klimapositive Waldwirtschaft, die unter anderem durch Jagdeinsätze zur Anpassung der Rehwild-Dichte, Naturverjüngung und den Versuchsanbau klimaresilienter Baumarten, wie Platanen und Libanonzeder, unterstützt wird.

Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel

Die Herausforderungen des Klimawandels und extreme Wetterbedingungen, wie Hitze und Starkregen, stellen die Stadt vor große Aufgaben. Eine der Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist der Wasserrückhalt im Zunsweierer Wald, bei dem Muldenbau zur Hochwasserschutz und Wassererhaltung eingesetzt wird. Zudem erfolgt der Einsatz von Kurzstreckenseilkränen zur Holzernte nach Starkregenereignissen.

Unterdessen weisen Experten darauf hin, dass der gegenwärtige Klimawandel schneller voranschreitet als natürliche Klimaschwankungen, mit einem durchschnittlichen Temperaturanstieg von 1,6 Grad in den letzten 40 Jahren. Politisch wurde das Ziel gesetzt, die globale Erderwärmung auf maximal 2 Grad zu begrenzen. Insbesondere in Bayern wird mit höheren Durchschnittstemperaturen gerechnet, es sei denn, es erfolgt eine drastische Reduktion klimaschädlicher Gase.

In diesem Kontext wurden Temperaturtoleranzstufen für Baumarten erstellt, um die geeignetsten Arten für unterschiedliche Klimaszenarien zu bestimmen. Bei einer Temperaturerhöhung von 2 Grad ist es weiterhin möglich, Baumarten mit mäßiger Temperaturtoleranz anzubauen. Bei stärkeren Erhöhungen sollten jedoch Arten mit hoher bis sehr hoher Temperaturtoleranz ausgewählt werden, da Fichten beispielsweise nur eine geringe Temperaturtoleranz aufweisen und entsprechend ihrer Gegebenheiten im Alpenraum und in Mittelgebirgen gedeihen.

Die entscheidenden Informationen zu diesen Temperaturtoleranzstufen und den geeigneten Baumarten sind im Bayerischen Standortinformationssystem (BaSIS) zusammengefasst, das Förstern der Bayerischen Forstverwaltung als wertvolles Beratungswerkzeug dient, um optimale Entscheidungen für die zukünftige Waldbewirtschaftung zu treffen. Diese Zusammenstellung wird künftig um einen zweiten Band mit weiteren Baumarten ergänzt, welcher für die Fachleute von Interesse sein wird.

Für weitere Details zur klimapositive Waldwirtschaft in Offenburg und zum international relevanten Thema der Baumartenwahl in Bezug auf den Klimawandel können die Artikel von RegioTrends und Waldwissen.net konsultiert werden.