GesundheitOstalbkreis

Krisenzeit in Ellwangen: Skiausfahrt nach Ischgl wird zum Albtraum!

Im Ostalbkreis, insbesondere in Ellwangen, wurde ein besorgniserregendes Ereignis im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie bekannt. Wie die Schwäbische Post berichtete, meldete das Landratsamt am 8. März 2020, dass Teilnehmer einer Skiausfahrt nach Ischgl sich dringend im Gesundheitsamt melden sollten. Bei der Reise ins österreichische Paznauntal waren rund 200 Busreisende aus dem Ostalbkreis betroffen.

In Ischgl war sich die Lagezusammenstellung als kritisch erwiesen. Die Hütten und Lokale dort galten schnell als Hotspot der Pandemie, und andere Länder begannen, vor Reisen in die Region zu warnen. Nach der Rückkehr der Reisenden wurden 14 Teilnehmer positiv auf Covid-19 getestet. Drei Wochen später waren bereits 1000 Infektionen in ihrem Umfeld bekannt.

Medienberichterstattung und Krisenmanagement

Die mediale Berichterstattung über die Vorfälle in Ischgl war intensiv, wobei einige überregionale Medien die Situation kritisch hinterfragten und sich die Frage stellten, ob Profit über Gesundheit gestellt wurde. Die sozialen Medien wurden zur Plattform für negative Kommentare und Beschimpfungen gegenüber Busunternehmen und Teilnehmern der Ausfahrt. In der Folge lagen bereits die ersten Patienten auf Intensivstationen in Deutschland.

Die Skiausfahrt aus Ischgl markierte zudem den Beginn eines umfassenden Krisenmanagements im Ostalbkreis. In Österreich wurde der Branche des Tourismus und der Gastronomie unverantwortliches Handeln vorgeworfen, was zu 130 eingereichten Klagen führte, von denen viele Verfahren eingestellt wurden.

Die Berichterstattung über die Vorfälle in Ischgl hat nicht nur lokale, sondern auch internationale Aufmerksamkeit erregt. Eine Verbraucherrechtsgruppe hat, darüber hinaus, die österreichische Regierung wegen der Covid-19-Ausbrüche in den Skigebieten der Region Tirol verklagt, wie die BBC informierte. Diese Gruppe hat bereits vier Zivilklagen eingereicht und plant, im kommenden Jahr eine Sammelklage für Tausende von Menschen anzustrengen.

Ischgl wurde mit Fällen in 45 Ländern verknüpft, da zahlreiche Skifahrer das Virus in ihre Heimatländer mitbrachten. Obwohl der erste Fall in Ischgl am 7. März 2020 gemeldet wurde, vermutete die österreichische Gesundheitsbehörde, dass die ersten Infektionen bereits am 5. Februar stattfanden. Die Klagen zielen darauf ab, Schadensersatz in Höhe von bis zu 100.000 Euro zu fordern.

Die Verbraucherrechtsgruppe hat bereits über 6.000 Personen aus verschiedenen Ländern, hauptsächlich aus Deutschland, sowie aus Österreich, dem Vereinigten Königreich und den USA, für mögliche Sammelklagen im nächsten Jahr registriert. Die Kläger werfen den Behörden vor, zu langsam auf die Bedrohung einer Masseninfektion in den Skigebieten reagiert zu haben.