
Das Krankenhaus Sigmaringen erhält eine Millionenförderung vom Land für umfassende Baumaßnahmen. Die genaue Fördersumme steht noch aus, jedoch ist bereits die geplante Sanierung des Bestandsgebäudes festgelegt, um die Klinik zu erweitern. Ein zentraler Aspekt dieser Erweiterung ist der Umzug der Psychiatrie nach Pfullendorf in den kommenden zwei Jahren. Die Räumlichkeiten der Psychiatrie sollen anschließend in geriatrische Betten umgewandelt werden, wodurch Platz für 90 bis 100 Betten geschaffen wird.
Zusätzlich ist der Bau neuer Kreißsäle zur Modernisierung der Geburtenabteilung eingeplant. Die Nachfolgesuche für die Chefarztposition von Dr. Marco Huth verläuft positiv, mit über einem Dutzend Bewerbungen innerhalb weniger Tage. Geschäftsführer Sven Schönfeld zeigt sich zuversichtlich, die Position im April zu besetzen. Das Interesse an dieser Stelle wird unter anderem durch den Einsatz des DaVinci-Operationsroboters gefördert, der kürzlich am SRH Klinikum Sigmaringen angeliefert wurde und von der Klinik für Kompetenz und modernste Medizintechnik steht.
Investitionen in medizinische Innovationen
Die technische Installation und Schulung der Operateure für den DaVinci-Operationsroboter sind aktuell im Gange, erste Eingriffe mit dem Roboter sind voraussichtlich Ende März geplant. Das robotergestützte System wird in Bereichen wie Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie, Kinderurologie und Uroonkologie eingesetzt. Der Landkreis Sigmaringen investierte insgesamt 2,4 Millionen Euro in diese Medizintechnik, um moderne medizinische Versorgung auch in ländlichen Gebieten anzubieten.
In der Klinik wird auch eine externe Beratungsfirma engagiert, um die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten zu verbessern. Ziel ist es, herauszufinden, warum Patienten an andere Krankenhäuser überwiesen werden. Zudem arbeitet die Klinik mit der Universität Tübingen zusammen, um medizinisches Personal zu gewinnen. Derzeit absolvieren zehn angehende Ärzte ihr praktisches Jahr im Krankenhaus, wobei die Hälfte aus der Region stammt.
Die Pflegedienstchefin Peggy Hanisch berichtet von einem guten Stand beim Pflegepersonal, während Geschäftsführer Schönfeld einen Kulturwandel mit einem Fokus auf interdisziplinäre Zusammenarbeit anstrebt. Die Digitalisierung der Klinik wird allgemein als positiv bewertet. Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg plant zudem, Kapazitäten in der Notfallversorgung in Sigmaringen zu schaffen. Eine Notfallpraxis im Krankenhaus Sigmaringen hat am Wochenende geöffnet, um Patienten zu versorgen.