
Die Hochschule Esslingen steht unter intensiven Ermittlungen wegen unrechtmäßiger Zahlungen an Professoren, die bereits im Jahr 2008 vorgenommen wurden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart prüft derzeit die strittigen Leistungsbezüge, die im Rahmen eines Ministerialschreibens im Januar 2022 zur Sprache kamen. Die Staatsanwältin Stefanie Ruben bestätigte, dass die Ermittlungen weiterhin andauern und bisher zu keinem Ergebnis geführt haben.
Bereits im Oktober 2021 kam der Verdacht auf, dass unrechtmäßige Zahlungen an Professoren erfolgt sein könnten. Diese Annahme wurde im Januar 2022 öffentlich gemacht, als die Staatsanwaltschaft über die Missstände informiert wurde. In den darauf folgenden Monaten bestätigten Ermittlungen, dass rund 1,6 Millionen Euro an insgesamt 52 Professoren gezahlt wurden, die unter dem damaligen Rektor Bernhard Schwarz in ausreichendem Maße für erhöhte Berufungsleistungsbezüge und Leistungsbezüge ohne entsprechende Leistungsbewertung in Anspruch genommen wurden. Eine besoldungsrechtliche Aufarbeitung ergab, dass alle notwendigen Voraussetzungen für die Zahlungen zum Zeitpunkt ihres Erhalts gegeben waren.
Aktueller Stand der Ermittlungen
Die Hochschule Esslingen hatte Anfang 2022 eine öffentliche Stellungnahme zu den unrechtmäßigen Zahlungen abgegeben und die Fehler aus dem Jahr 2008 zugegeben. Die Staatsanwaltschaft führt jedoch weiterhin ihre Ermittlungen fort, die nach Einschätzung der Beteiligten noch nicht abgeschlossen sind. Ein konkretes Enddatum für den Abschluss der Ermittlungsergebnisse steht derzeit nicht fest.
Trotz der festgestellten Unrechtmäßigkeiten wird es nach Angaben der Hochschule keine Rückzahlung oder Änderung der geleisteten Zahlungen geben. Die Öffentlichkeit sowie die Betroffenen erwarten mit Spannung die finale Beurteilung der Staatsanwaltschaft hinsichtlich der Vorfälle an der Hochschule Esslingen. Diese entwickelten sich zu einem ernsthaften Skandal und werfen Fragen zur Handhabung von Leistungsbezügen innerhalb der akademischen Institution auf.