Baden-WürttembergMannheim

Vorwarnung: Kfz-Beschäftigte in Mannheim bereiten sich auf Streiks vor!

Mannheim – Am 31. März 2025 beendet die erste Tarifverhandlung im Kfz-Handwerk Baden-Württemberg, die am 25. März stattfand, ohne nennenswerte Fortschritte. Der bevorstehende Ablauf der Friedenspflicht am 1. April 2025 um 0 Uhr sorgt für erhöhte Spannungen, da die IG Metall zu Versammlungen und Kundgebungen in mehreren Betrieben aufruft. Kunden in Mannheim und der umliegenden Region müssen mit temporären Unterbrechungen im Service und Verkauf rechnen.

Die IG Metall fordert für rund 55.000 Beschäftigte im Kfz-Handwerk eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten sowie eine monatliche Erhöhung von 170 Euro für Auszubildende und dual Studierende. Der aktuell geltende Entgelt-Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2025, und die letzte Lohnerhöhung im Kfz-Handwerk fand am 1. Oktober 2024 statt, als die Löhne um 3,6 Prozent angehoben wurden. Thomas Hahl, 1. Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall Mannheim, beschreibt die wirtschaftliche Situation im Kfz-Handwerk als gut, betont jedoch die hohe Belastung für die Beschäftigten. Er fordert eine ordentliche Entgelterhöhung sowie Entlastungsmöglichkeiten für die Betroffenen.

Geplante Warnstreiks und die nächste Verhandlung

Ab dem 1. April 2025 sind Warnstreiks in den Betrieben möglich. Die IG Metall plant mehrere solche Streiks in den kommenden Tagen und Wochen, um den Druck vor der nächsten Verhandlung zu verstärken, die am 29. April 2025 in Leinfelden-Echterdingen stattfinden soll. In einer weiteren Recherche zu den Tarifverhandlungen im Kfz-Handwerk 2025 stellte sich heraus, dass die erste Verhandlungsrunde in mehreren Bundesländern ebenfalls ohne Annäherung endete. Arbeitgeber waren bislang nicht bereit, Angebote für Entgelterhöhungen vorzulegen, während die IG Metall für Beschäftigte in Kfz-Werkstätten und Autohäusern ebenfalls eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent fordert und für Auszubildende 170 Euro mehr im Monat.

Die Forderungen der IG Metall gründeten sich auf die Empfehlungen der Tarifkommissionen. Trotz der hohen Auslastung der Werkstätten und der langen Wartezeiten für Kunden berichten Beschäftigte von einer hohen Arbeitsbelastung, hohen Krankenständen und mangelnder Wertschätzung. Eine Umfrage unter den Beschäftigten zeigt, dass 54 Prozent angeben, dass Mitarbeiter verstärkt den Betrieb verlassen, während 70 Prozent die Lage in ihren Betrieben als gut oder sehr gut einschätzen. Diese Dynamiken sind Teil eines größeren Bildes, in dem die Stundenverrechnungssätze in Werkstätten seit 2017 um 40 Prozent gestiegen sind, die Löhne jedoch nur um 20 Prozent.

Mit diesen Entwicklungen steht das Kfz-Handwerk vor Herausforderungen, die durch die anfänglichen Tarifverhandlungen und die angespannte Situation vor weiteren Warnstreiks verstärkt werden. Das Management des Kfz-Handwerks steht unter Druck, auf die Forderungen der IG Metall und die Belastungen der Beschäftigten zu reagieren.