Zollernalbkreis

Verdi ruft zum Warnstreik: Arbeiter kämpfen für bessere Löhne!

Am 5. Februar 2025 haben die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst begonnen, während die Gewerkschaft Verdi bereits zu Warnstreiks aufgerufen hat. In Albstadt-Ebingen versammelten sich rund 100 Arbeiter und Angestellte am Bürgerturmplatz, um für ihre Forderungen zu demonstrieren. Unter den Teilnehmern war insbesondere das Pflegepersonal des Zollernalb Klinikums stark vertreten. Gewerkschaftssekretär Paul Stellwag sprach zu den Streikenden und betonte die Dringlichkeit ihrer Anliegen.

Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 8% oder mindestens 350 Euro sowie drei zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten. Der Verdi Landesbezirksleiter Martin Gross äußerte zudem Kritik an den kommunalen Angeboten und machte Vorschläge zur Finanzierung: Dazu gehören die Einführung einer Vermögenssteuer für Reiche und höhere Abgaben von Umsatzsteuern an Länder und Kommunen. Trotz eines letzten Tarifabschlusses, der durchschnittlich 11,5% mehr Lohn brachte, sehen die Beschäftigten dies als unzureichend an, um die Inflation von 30% auszugleichen. Erzieherinnen berichteten von schlechten Arbeitsbedingungen und Überstunden in den Kindertageseinrichtungen.

Warnungen vor Überlastung

Vor dem Beginn der Tarifrunde warnt Verdi vor einer drohenden Überlastung in vielen öffentlichen Einrichtungen. Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke betont, dass viele Kommunen am Rande ihrer Handlungsfähigkeit stehen. Der Bund überträgt zunehmend Aufgaben an die Kommunen, aber es fehlen viele Beschäftigte, da derzeit etwa 500.000 Stellen unbesetzt sind. Bis 2030 müssen rund eine Million Stellen im öffentlichen Dienst altersbedingt nachbesetzt werden. Verdi fordert daher nicht nur mehr Lohn, sondern auch eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich.

Zusätzlich soll ein „Meine-Zeit-Konto“ eingeführt werden, um den Beschäftigten mehr Zeitsouveränität und Flexibilität zu ermöglichen. In Balingen fand ebenfalls eine kleine Kundgebung mit 100 bis 110 Teilnehmern statt, jedoch blieb die Notfallversorgung im Zollernalb Klinikum trotz des Streiks gesichert, wobei planbare Operationen verschoben werden mussten.

Die Verhandlungen für die über 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst beginnen am Freitag, den 24. Januar 2025, in Potsdam, wie ver.di berichtete. Die Forderungen zielen darauf ab, nicht nur die Gehälter, sondern auch die Arbeitsbedingungen entscheidend zu verbessern.