
In Jungingen hat Landrat Pauli kürzlich den geplanten Bau eines Zentralkrankenhauses erläutert. Die Informationsveranstaltung fand in der Festhalle statt und zog etwa 50 Zuhörer an. An einer Stellwand konnten die Anwesenden erste Entwürfe sehen, die zeigen, wie das neue Zentralklinikum in Dürrwangen aussehen soll. Der Kreistag wird am kommenden Montag über den Bau des Zentralkrankenhauses entscheiden, bei dem Investitionen von 400 Millionen Euro eingeplant sind, wie die SWP berichtete.
Bereits im Dezember 2019 hatte der Kreistag Diepholz mit großer Mehrheit den Grundsatzbeschluss für den Bau einer Zentralklinik gefasst. Dabei gab es nur drei Gegenstimmen von der Linksfraktion, die das Projekt ablehnte. Für das Haushaltsjahr 2020 wurden vier Millionen Euro für die Planungsphase eingeplant, während bis 2023 weitere 16 Millionen Euro hinzukommen sollen. Geplant sind 187 Millionen Euro für den Bau der Klinik mit 340 Betten sowie zusätzliche 16,5 Millionen Euro für die Option einer Kinderklinik mit 30 Planbetten. Laut Landrat Cord Bockhop wird der Landkreis Diepholz kein Geld vom Land Niedersachsen „wollen“, sondern es „einfordern“, wie die Kreiszeitung berichtete.
Meinungen und Positionen innerhalb des Kreistags
Die CDU-Fraktion hebt hervor, dass sie eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung anstrebt, in Einklang mit erweiterten Angeboten wie Schlaganfallbehandlung und Geburtshilfe. Die SPD sieht in dem Projekt Chancen für Synergieeffekte im Personalbereich und für erweiterte Fachrichtungen. Besonders die Grünen wiesen auf die positive Haushaltslage des Landkreises hin, die eine Neuausrichtung ermögliche. FDP-Fraktionsvorsitzender Rolf Husmann bezeichnete die Entscheidung für die Zentralklinik als Zäsur in der Krankenhausversorgung. Dagegen äußerte sich FWG-Fraktionsvorsitzender Hermann Schröder besorgt über die wirtschaftlichen Druckverhältnisse und den personellen Notstand. AfD-Fraktionschef Harald Wiese merkte an, dass eine Zentralklinik einige Probleme wie den Fachkräftemangel lindern könnte, betonte jedoch mögliche Nachteile hinsichtlich der Erreichbarkeit. Zudem äußerte Jürgen Abelmann von der Linksfraktion Bedenken bezüglich der Planungskosten und des Personalbedarfs. Der Landkreis Diepholz beschäftigt zurzeit 1.400 Mitarbeiter, von denen 51 Stellen unbesetzt sind.