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Die Nutzung von Balkonkraftwerken in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen rasanten Anstieg erfahren. In Bayern hat sich die Zahl der kleinen Solaranlagen, die vor allem auf Balkonen installiert werden, verdoppelt. Laut dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur waren zum Jahresende etwa 119.000 Balkonkraftwerke in Betrieb, von denen knapp 65.000 im Jahr 2024 neu hinzugekommen sind. Diese Anlagen bringen insgesamt eine installierte Leistung von rund 100 Megawatt und könnten durch Nachmeldungen sogar noch zunehmen.
Bayern folgt mit 119.000 Anlagen dem Spitzenreiter Nordrhein-Westfalen, wo derzeit 157.000 Balkonkraftwerke installiert sind. Auch in Nordrhein-Westfalen hat sich die Anzahl im vergangenen Jahr verdoppelt. Dieses Wachstum wird zum einen durch gesunkene Preise und zum anderen durch rechtliche Verbesserungen gefördert. So wurde im vergangenen Herbst ein Gesetz verabschiedet, das Vermieter und Wohnungseigentümer dazu verpflichtet, Steckersolargeräte zu genehmigen. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, erwartet eine weitere Verstärkung des Solarbooms auf Balkonen.
Gesamttrend und Prognosen
Der Boom kleiner Solaranlagen lässt sich nicht nur in Bayern beobachten. Insgesamt sind, wie die [Nordbayern](https://www.nordbayern.de/wirtschaft/zahl-der-balkonkraftwerke-verdoppelt-1.14536314) berichtete, über 780.000 Balkonkraftwerke in Deutschland in Betrieb, die eine installierte Leistung von knapp 0,7 Gigawatt aufweisen. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 430.000 neue Anlagen dazu. Prognosen deuten darauf hin, dass im ersten Halbjahr des kommenden Jahres das millionste Balkonkraftwerk ans Netz gehen könnte.
Die Verteilung der Balkonkraftwerke in Deutschland zeigt sich wie folgt: Nordrhein-Westfalen führt mit 157.000 Anlagen, gefolgt von Bayern mit 119.000, Niedersachsen mit 103.000 und Baden-Württemberg mit 102.000. Die übrigen Bundesländer Bremen, Hamburg und Saarland verzeichnen jeweils weniger als 10.000 Anlagen.