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Schwäbisch Hall, Deutschlands größte Bausparkasse, hat im Jahr 2024 ein Brutto-Neugeschäft beim Bausparen von 28,1 Milliarden Euro verzeichnet. Dies stellt einen Rückgang von rund 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Dennoch konnte Schwäbisch Hall seinen Marktanteil um 3,5 Prozentpunkte auf knapp 35 Prozent erhöhen. Im Jahr 2022 betrug das Brutto-Neugeschäft noch 34,1 Milliarden Euro, während es 2021 vor der Zinswende bei rund 24 Milliarden Euro lag.
Im Bereich Baufinanzierung lag das Neugeschäft im Jahr 2024 bei 13,6 Milliarden Euro. Dies ist zwar leicht über dem Vorjahresniveau, jedoch weiterhin unter den Spitzenwerten. Im Jahr 2023 erlebte Schwäbisch Hall einen dramatischen Rückgang von fast 30 Prozent in der Baufinanzierung, was auf hohe Zins-, Bau- und Energiekosten zurückzuführen ist. Vorstandsvorsitzender Mike Kammann äußerte, dass die Talsohle in der Baufinanzierung durchschritten sei und eine Belebung im Markt spürbar werde.
Marktentwicklung und Ausblick
Für 2025 rechnet Schwäbisch Hall mit einer stärkeren Beteiligung an der sich wieder anziehenden Baufinanzierung. Zudem wird die Nachfrage nach Bausparverträgen sich nach dem Boom wieder normalisieren. Der Gewinn vor Steuern für 2024 betrug 64 Millionen Euro, im Vergleich zu 20 Millionen Euro im Jahr 2023 und 143 Millionen Euro im Jahr 2022. Die Ertragslage der Bausparkasse hat sich nach einem Rückgang von fast 86 Prozent im Vorjahr wieder etwas erholt, unterstützt durch höhere Zinsen und geringere Verwaltungskosten.
In einem umfassenden Bericht über den Markt für private Wohnungsbaufinanzierungen, veröffentlicht vom Verband der Privaten Bausparkassen, wurde ein historischer Rückgang bei der privaten Wohnungsbaufinanzierung im Jahr 2023 festgestellt. Insgesamt wurden 232 Milliarden Euro an Krediten ausgezahlt, was einem Rückgang um 117 Milliarden Euro (ca. ein Drittel) im Vergleich zu 2022 entspricht. Die Bausparkassen verzeichneten eine leichte Erhöhung der Auszahlungen von 40,5 Milliarden Euro auf 41,7 Milliarden Euro und hielten damit einen Marktanteil von 18 Prozent. Im Gegensatz dazu sank der Marktanteil von Realkreditinstituten auf 3,6 Prozent, während Auslandsbanken nur 13,5 Milliarden Euro auszahlten, was einen Rückgang im Vergleich zu 2022 darstellt.
Die Nachfrage nach klassischen Bauspardarlehen hat hingegen zugenommen, da diese attraktivere Konditionen bieten als die aktuellen Marktzinsen, wie auf [bausparkassen.de](https://www.bausparkassen.de/blog/2025/01/14/top-finanzierer-des-privaten-wohnungsbaus-historischer-rueckgang-bei-der-privaten-wohnungsbaufinanzierung-im-jahr-2023/) berichtet wurde. Diese Entwicklungen spiegeln die herausfordernden Bedingungen des Wohnungsmarktes wider, unter anderem bedingt durch anhaltend hohe Baukosten und Zinsen.