
Der Fastnachtszug in Aschaffenburg wurde aufgrund einer Messerattacke im Park Schöntal abgesagt. Diese Entscheidung wurde aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen der Opfer sowie die Sicherheitskräfte, die nach der Bluttat im Einsatz waren, getroffen. Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) und die Interessengemeinschaft Ascheberscher Fastnacht haben die Absage gemeinsam beschlossen.
Die Messerattacke ereignete sich am 22. Januar, bei der ein mutmaßlich psychisch kranker Flüchtling aus Afghanistan zwei Menschen tötete und drei weitere verletzte. Zu den Opfern zählt ein zweijähriger Junge marokkanischer Herkunft sowie ein 41-jähriger Deutscher. Das Motiv des Täters bleibt unklar, da dieser sich bisher nicht zur Tat geäußert hat. Er wurde in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen, und ein Gutachten zur Schuldfähigkeit des Verdächtigen wird erstellt. Die Prunksitzungen, Kindermaskenbälle und Seniorennachmittage finden hingegen wie geplant statt.
Details zur Messerattacke
Am gleichen Tag, dem 22. Januar 2025, griff ein 28-jähriger Mann aus Afghanistan in einem Park in Aschaffenburg einen zweijährigen Jungen mit einem Küchenmesser an. Der Junge gehörte zu einer Kindergartengruppe und war ebenfalls marokkanischer Herkunft. Bei dem Vorfall starben der mutmaßliche Täter sowie ein Mann, der eingriff. Zum Zeitpunkt des Angriffs war der Verdächtige in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.
Die Ermittlungen zeigen, dass der Mann Anfang Dezember 2024 schriftlich angekündigt hatte, aus Deutschland ausreisen zu wollen, jedoch diese Absicht nicht in die Tat umsetzte. Der Verdächtige war zuvor wegen Gewalttaten aufgefallen und wurde psychiatrisch behandelt, danach jedoch wieder entlassen. Bei einer früheren Tat stand er unter dem Einfluss von Cannabis, und in seiner Unterkunft wurden Medikamente zur Behandlung psychischer Erkrankungen gefunden. Aufgrund seiner psychischen Erkrankung stand er unter Betreuung.
Laut Dr. Victoria Engelmann, forensische Psychiaterin, könnte der Verdächtige möglicherweise unter einer schizophrenen oder drogeninduzierten Psychose leiden. Eine produktiv-psychotische Symptomatik kann wahnhaftes Bedrohungs- und Verfolgungserleben beinhalten. Psychosekranke Täter sind in der Lage, fremdaggressive Delikte zu begehen, ungeachtet des Alters ihrer Opfer. In akuten Psychosen verlieren die Betroffenen oft den Bezug zur Realität und sind häufig nicht steuerungsfähig.
Die Polizei untersucht zurzeit, ob der Verdächtige gezielt die Kinder der Kita-Gruppe angegriffen hat. Ermittlungen müssen auch klären, ob seine Schuldfähigkeit zum Zeitpunkt der Tat vermindert oder schuldunfähig war. Weitere Informationen über die Hintergründe der Messerattacke wurden von der [FR berichtete, dass](https://www.fr.de/panorama/psychiaterin-erklaert-moegliche-hintergruende-der-messerattacke-in-aschaffenburg-zr-93534326.html) in dieser schwierigen Situation zur Verfügung gestellt.
Für mehr Details zu den unmittelbaren Reaktionen in Aschaffenburg nach der Gewalttat, einschließlich der Entscheidung zur Absage des Fastnachtszuges, verweisen wir auf die [Merkur-Artikel](https://www.merkur.de/bayern/nach-gewalttat-schwere-entscheidung-nicht-vorstellbar-aschaffenburg-faellt-93551133.html).