
Im Allgäu hat der Warnstreik der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Dienst geführt. Aufgrund der Streikaufrufe mussten viele Eltern umdisponieren, da zahlreiche Kindertagesstätten in Kempten und Marktoberdorf am Dienstag bis auf Notdienste geschlossen bleiben. Auch im Landkreis Weilheim-Schongau sind Kitas vom Streik betroffen.
In Augsburg streiken zudem Ver- und Entsorgungsdienste. Der Streikaufruf von ver.di betrifft alle Bereiche des öffentlichen Dienstes im Allgäu, einschließlich Kliniken. Am Klinikum Memmingen sind lediglich drei Operationssäle für Notfälle geöffnet, während planbare Eingriffe verschoben oder abgesagt werden mussten.
Demonstrationen und Forderungen
Über 500 Beschäftigte des Klinikverbunds Allgäu nahmen an einer Kundgebung in Kempten teil. In Schongau beteiligen sich Mitarbeiter eines medizinischen Versorgungszentrums am Streik. Der Abfallwirtschaftsbetrieb im Allgäu bleibt von den Maßnahmen unberührt, da er überwiegend privat organisiert ist. In Augsburg wurden nur die gelben Tonnen geleert, während die Straßen- und Radwegreinigung ausfiel. Hier kamen 250 Teilnehmer zu einer Kundgebung zusammen, und 450 Beschäftigte der Ver- und Entsorgung beteiligten sich am Streik.
Die Augsburger Stadtentwässerung wird ebenfalls für drei Tage bestreiken. Laut ver.di wandern Fachkräfte im Bereich Stadtentwässerung aufgrund besserer tariflicher Bedingungen in die Privatwirtschaft ab. Teile der Stadtverwaltung, der Grünordnung und des Landratsamts Augsburg werden am Donnerstag bestreikt, was zu Einschränkungen beim Bürgerkontakt führt.
ver.di und der Beamtenbund fordern für 2,5 Millionen Tarifbeschäftigte eine Gehaltserhöhung von 8 % oder mindestens 350 Euro monatlich sowie höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Die zweite Verhandlungsrunde am 17. und 18. Februar endete ohne Vereinbarungen, und weitere Warnstreiks wurden angekündigt. Ver.di zeigt sich zufrieden mit der Streikbereitschaft im Allgäu und den oberbayerischen Landkreisen, in denen knapp 600 Beschäftigte beteiligt waren. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März angesetzt.
Diesbezüglich zeigte ver.di bereits vor den aktuellen Streiks in einer Mitteilung auf, dass die zweite Verhandlungsrunde am 17. und 18. Februar zu keiner Verbesserung der Verhandlungen führte. Um die Qualität der Dienstleistungen zu sichern und eine Entlastung für die Beschäftigten zu erzielen, wurde ein deutschlandweiter Warnstreik für den 20. Februar angekündigt, der die Beschäftigten in Stadtwerken, Wasserver- und Abwasserentsorgungsbetrieben sowie Müllverbrennungsanlagen umfasst, wie auf ver.di berichtet.