Bayreuth

Kartenzahlung boomt: Fast 64% der Umsätze im Einzelhandel digital!

Im deutschen Einzelhandel setzt sich der Trend zur Kartenzahlung ungebrochen fort. Laut einer aktuellen Studie, die auf den Daten von 499 Unternehmen basiert, wurden im Jahr 2024 insgesamt 63,5% des Einzelhandelsumsatzes von 495 Milliarden Euro mit Karte bezahlt. Dies entspricht einem Anstieg um 1,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Der Bargeldanteil sinkt demnach auf 33,8%, während der Rest des Umsatzes auf Finanzierungs- und Rechnungskäufe sowie Gutscheine entfällt. Besonders auffällig ist, dass der Bargeldanteil im Jahr 2019 noch über 46% lag.

Die Studie, die im Auftrag des EHI Retail Institute durchgeführt wurde, zeigt zudem, dass Bargeld zwar die beliebteste Zahlungsart gemessen an der Anzahl der Transaktionen bleibt – mit 54,6% der rund 20 Milliarden Transaktionen – jedoch der Anteil der Kartenzahlungen kontinuierlich zunimmt. Im Jahr 2024 wurden über 44% der Einkäufe mit Karte bezahlt, was sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt hat. Die Anzahl der Einkäufe im Einzelhandel erreichte mit 16,6 Milliarden wieder das Niveau vor der Pandemie. Marktführer bei Kartenzahlungen bleibt die Girocard, während der Anteil mobiler Bezahlvorgänge via Smartphone oder Smartwatch auf 12,9% gestiegen ist, verglichen mit 7,5% im Jahr 2023.

Bargeldabhebungen und Gebühren im Detail

Die Studie beleuchtet außerdem, dass Verbraucher vermehrt die Möglichkeit nutzen, beim Einkaufen Bargeld abzuheben. Das Auszahlungsvolumen stieg um über 10% auf 13,57 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Gebührensatz für Bargeldauszahlungen im Handel liegt bei 0,134% des Auszahlungsbetrags. Banken erheben diese Gebühr, um den Abbau von Geldausgabeautomaten zu kompensieren. Fast 90% der Lebensmittel- und Drogeriemärkte bieten Bargeldauszahlungen an, hauptsächlich über die Girocard-Funktionalität. Insgesamt werden 12,3% des „vereinnahmten“ Bargelds, also etwa 10,32 Milliarden Euro, an die Kundinnen und Kunden zurückgegeben.

Im Rahmen dieser Entwicklungen zahlt der Handel etwa 13,7 Millionen Euro an Gebühren an die Deutsche Kreditwirtschaft für den Service der Bargeldauszahlungen. Ergänzend wird in einer weiteren Untersuchung des EHI Retail Institute, die im Juli 2023 veröffentlicht wird, über diese Trends berichtet. Die Datenbasis dieser Erhebung umfasst 409 Unternehmen, die circa 100.000 Betriebe repräsentieren und einen Brutto-Umsatz von 294 Milliarden Euro ausweisen, was etwa 55,4% des stationären Einzelhandelsumsatzes in 2022 entspricht, der bei 465 Milliarden Euro lag.

Für eine detaillierte Einsicht in die Studie können die Berichte von Kurier und EHI Retail Institute konsultiert werden.