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Ein ungewöhnlicher Vorfall ereignete sich auf einem Wertstoffhof in Eichenau, Oberbayern, wo ein Pantherchamäleon lebendig in einer Box entdeckt wurde. Der Finder, ein 27-jähriger Mann, gab zunächst an, das Tier gefunden zu haben, stellte sich jedoch als der eigentliche Besitzer heraus. Dies gab Anlass zu Ermittlungen der Polizei Landsberg am Lech, die gegen den Mann wegen Betrugs ermitteln.
Das Chamäleon, das nun auf den Namen „Lucifer“ hört, wurde in einer Styroporbox aufgefunden, nachdem der Finder Kratzgeräusche gehört hatte. Die Reptilienauffangstation München stellte weitere Unstimmigkeiten im Fall fest und kam zu dem Schluss, dass der Finder das Tier selbst besaß, anstatt es gefunden zu haben. Er hatte zuvor eine Online-Anzeige für den Verkauf eines Terrariums geschaltet, deren Kontaktdaten mit seinen übereinstimmten. Das Chamäleon trägt keine Kennzeichnung, was eine Identifizierung des vorigen Besitzers erschwert.
Ermittlungen und Tierschutzgesetz
Die Tierschützer der Auffangstation haben aufgrund der sich verdichtenden Hinweise Anzeige erstattet, da ein begründeter Anfangsverdacht hinsichtlich des Verhaltens des Finders besteht. Die Polizei hat diesen Sachverhalt bestätigt und führt derzeit die Ermittlungen weiter. Es besteht auch der Verdacht, dass der Finder möglicherweise gegen das Tierschutzgesetz verstoßen hat. Bei einer Verurteilung könnte ihm eine Geldstrafe drohen.
Das Chamäleon wird zurzeit auf Krankheiten getestet und durchläuft Quarantänemaßnahmen. Die Tierschutzorganisation appelliert an alle Tierhalter, Verantwortung für ihre Tiere zu übernehmen und in schwierigen Situationen nach Lösungen zu suchen, anstatt Tiere auszusetzen. Sollte der rechtmäßige Besitzer nicht ermittelt werden, käme die Gemeinde Eichenau für die Kosten des Tieres auf.
Die Situation wirft ein kritisches Licht auf den Umgang mit Haustieren, insbesondere bei Reptilien, die oft nicht den notwendigen Schutz genießen. Laut der Tierärztin, die den Fall begutachtet hat, ist das Aussetzen eines Tieres nicht nur grausam, sondern auch illegal.