
In Pfaffenhofen fand am Donnerstagabend eine Gedenkandacht statt, die an die Todesmärsche vor 80 Jahren erinnerte. Etwa 50 Mitglieder verschiedener christlicher Gemeinden und Kirchen nahmen an der Veranstaltung teil. Diese diente der Erinnerung an die grausamen Verbrechen während des Holocausts und an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Besonders im Fokus stand der Marsch, der zwischen dem 20. und 25. April 1945 vom Konzentrationslager Hersbruck nach Dachau durch den Landkreis Pfaffenhofen führte. Die Veranstaltung thematisierte das Versagen früherer Generationen, Unrecht zuzulassen, und rief zu Mut auf, nicht wegzuschauen.
Gemeinsames Gebet und Appell an die Menschlichkeit
Das gemeinsame Gebet beinhaltete das Friedensgebet des Heiligen Franz von Assisi. Helmut Reisinger, Mitorganisator der Gedenkandacht, betonte die Bedeutung des Gebets für die Gegenwart und die Zukunft. Das Ziel der Veranstaltung war es, eine Mahnung und ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus zu setzen.
Zusätzlich zu den lokalen Gedenkveranstaltungen ist es wichtig, die historischen Hintergründe zu betrachten. Am Ende des Holocausts ordneten die Nazis an, dass die meisten verbleibenden Konzentrationslagerüberlebenden in Richtung des zerfallenden Dritten Reichs marschieren mussten. Insgesamt wurden etwa 750.000 Insassen mobilisiert, wobei schätzungsweise 250.000 während dieser grausamen Deportationen starben, wie das National WWII Museum berichtete.
Die Todesmärsche hatten zunächst das Ziel, die Gefangenen in Zwangsarbeitslager zu bringen, verloren jedoch schnell jeglichen Sinn und verwandelten sich in Massenmorde. Historiker Daniel Blatman beschreibt diese brutalen Aktionen als eine grausame letzte Phase des Massenmords an europäischen Juden und anderen Zielgruppen der nationalsozialistischen Gewalt.
Die wiederholte Deportation von Häftlingen zur Zwangsarbeit und die katastrophalen Bedingungen während der Märsche führten zu unzähligen Toten und Zahlreichen Massengräbern, die entlang der Märsche in Deutschland und Österreich zurückblieben, wie auch von Donaukurier angemerkt wurde.