Donau-Ries

Bayerische Unternehmen in Exportflaute: Wo bleibt der Aufschwung?

Bayerisch-Schwaben hat mit stagnierenden Exportzahlen zu kämpfen. Laut einem Bericht von Augsburger Allgemeine blieb der Wert der Ausfuhren bayerischer Unternehmen im Jahr 2024 bei 226,3 Milliarden Euro und bewegt sich damit auf dem Niveau des Vorjahres. Besonders im Dezember 2023 war ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Jana Lovell, Leiterin der Abteilung International bei der IHK Schwaben, äußerte, dass der Außenhandel stagniert und nicht als Wachstumsmotor fungiert. In Nordschwaben aktiv sind rund 300 Unternehmen, die eine Exportquote von 46,6 Prozent aufweisen.

Die bayerisch-schwäbische Wirtschaft ist insgesamt durch etwa 2400 Unternehmen geprägt, die im Ausland tätig sind. Zu den Branchen mit einem starken internationalen Geschäft zählen der Maschinen- und Fahrzeugbau, Logistik und Infrastruktur sowie die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie. Im Jahr 2024 betrugen die Einfuhren 228,1 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 4,3 Prozent entspricht. Dies führt zu einem Exportdefizit von 1,8 Milliarden Euro. Zudem berichten 44 Prozent der Industrieunternehmen von einem gesunkenen Auftragsvolumen, während nur 20 Prozent positive Aufträge aus dem Ausland verzeichnen.

Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft

Die bayerische Industrie sieht sich weltweit Herausforderungen gegenüber, die unter anderem durch hohe Rohstoff- und Energiepreise sowie einen rückläufigen Handel mit China verursacht werden, wie IHK München berichtet. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags, fordert eine Stärkung der heimischen Wirtschaft. Der Trend der rückläufigen Exportüberschüsse in Bayern zeigt, dass der deutsche Außenhandel stagniert. Ein signifikantes Handlungsfeld ist die Notwendigkeit einer „Fitnesskur“ für den Wirtschaftsstandort Bayern. Die neue Bundesregierung ist gefragt, schnell und konsequent zu handeln.

Zu den geforderten Maßnahmen gehören der Abbau von Bürokratie, die Reduzierung von Energiekosten sowie geringere Steuer- und Abgabenbelastungen für Unternehmen und Beschäftigte. Eine Vertiefung des EU-Binnenmarktes ist ebenfalls von großer Bedeutung, da dieser mehr als die Hälfte des bayerischen Außenhandels ausmacht. Zudem sollte die bayerische Wirtschaft die Diversifizierung ihrer Absatzmärkte vorantreiben, insbesondere im Hinblick auf drohende US-Zölle auf EU-Importe und die Erschließung neuer Drittmärkte.

Für 2024 war die USA das wichtigste Ausfuhrland für bayerische Unternehmen mit Warenexporten im Wert von 28,9 Milliarden Euro. Hauptexportgüter sind dabei Fahrzeuge und Maschinen.